FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem schwächeren Wochenstart dürfte der Dax am Dienstag angesichts der andauernden politischen Unsicherheit nochmals etwas nachgeben. Der X-Dax signalisierte den deutschen Leitindex eine Stunde vor dem Auftakt 0,4 Prozent tiefer auf 18.520 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird auch im Minus erwartet.

Durch einen weiteren Rücksetzer am Dienstag könnte der versuchte Bruch des seit Mitte Mai gültigen Korrekturtrends zu einem Fehlausbruch werden. Bislang wartet der Dax noch auf eine Bestätigung, aktuell jedenfalls droht er wieder unter diese Trendlinie zurückzufallen. Am Freitag war der Leitindex auf das höchste Niveau seit Anfang Juni gestiegen, weshalb manch ein Börsianer ihn schon auf dem Weg zur Bestmarke von 18.892 Punkten sah.

Von der Wall Street kommt trotz weiterer Rekorde im Dow Jones Industrial und S&P 500 kein frischer Schwung. Die Tageshochs fielen hier etwa mit dem europäischen Handelsende zusammen, und anschließend schmolzen die Gewinne merklich ab. Die Rekordrally an der technologielastigen Nasdaq-Börse war in den vergangenen Tagen schon ins Stocken geraten.

Mit den Kursgewinnen in New York, aber erhöhter Vorsicht in Europa und Asien beginnen die Anleger laut Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners damit, "eine erneute Präsidentschaft von Donald Trump einzupreisen". Denn höhere Zölle könnten den Warenaustausch mit Europa und China massiv beeinträchtigen, erwähnte er. Den Dax sieht er im "üblichen Sommerloch", was sich am Vortag in besonders niedrigen Umsätzen widergespiegelt habe.

Auf Unternehmensseite steht am Dienstag Hugo Boss negativ im Blick. Am Vortag war die Aktie schon unter den schwächsten MDax -Werten, am Dienstag ging es vorbörslich weiter um 7,3 Prozent bergab. Ein erneutes Tief seit 2021 droht wegen enttäuschender Eckdaten zum zweiten Quartal und einer erneuerten Jahresprognose, die noch niedriger angesetzt wurde als befürchtet. Eine Abstufung der Aktie durch die Experten von Oddo BHF war die Folge.

Aixtron ist ein zweiter spannender Wert - hier gab es vorbörslich ein Plus von 1,2 Prozent nach einem Folgeauftrag des niederländischen Halbleiterunternehmens Nexperia zum Ausbau der Produktion für Siliziumkarbid- und Galliumnitrid-Leistungsbauelemente.

Im Nebenwertebereich legen die Aktien von Bastei Lübbe > vorbörslich um drei Prozent zu. Das Verlagshaus setzte im vergangenen Geschäftsjahr seinen profitablen Wachstumskurs fort und übertraf laut Mitteilung die bereits angehobene Ergebnisprognose. Mit den auf Tradegate gezahlten 8,23 Euro nähert sich der Kurs dem 2014 aufgestellten Rekord von 8,70 Euro. Binnen 13 Monaten hat er sich in etwa verdoppelt./tih/mis