FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte sich am Montag nach seiner tiefroten Vorwoche stabilisieren. Eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,4 Prozent auf 18.371 Punkte. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 wird ebenfalls moderat in der Gewinnzone erwartet.

Am Freitag war der Dax im Sog eines sehr schwachen US-Technologiesektors auf ein Tief seit Mitte August abgerutscht. Laut dem Charttechniker Christoph Geyer war trotz der jüngsten Turbulenzen die "kaum anziehende Umsatztätigkeit" auffällig. Dies deute darauf hin, dass es sich bislang noch nicht um eine Ausverkaufssituation gehandelt habe. Und: Von einer übergeordneten Trendwende nach unten sollte aktuell nicht ausgegangen werden, denn trotz generierter langfristiger Verkaufssignale sieht Geyer den Dax zunächst lediglich in einer Korrektur, also einem kurzfristigen Rücksetzer. Dieser könne allerdings noch bis in den Bereich der 18.000-Punkte-Marke führen.

Die Unsicherheit droht aber vorerst hoch zu bleiben. Am Donnerstag teilt die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Leitzinsentscheidung mit. Eine weitere Zinssenkung durch die EZB gilt an der Börse als eingepreist.

Mit Blick auf die USA bleibt die große Frage, wie stark eine erste Zinssenkung ausfallen wird. Die US-Notenbank wird in der kommenden Woche ihre geldpolitischen Entscheidungen bekanntgeben. Dabei wird sie die am Mittwoch anstehenden Inflationsdaten aus den USA ebenso im Blick haben wie die Erzeugerpreise am Donnerstag sowie die Im- und Exportpreise am Freitag.

Hierzulande dürften zunächst Analystenkommentare im Fokus stehen. So äußerte sich Analystin Wendy Liu von der britischen Investmentbank Barclays skeptisch zu den Aktien von Adidas . Nach ihrer China-Reise im August geht die Expertin von anhaltender Nachfrageschwäche aus. Der Wettbewerb nehme zu und 2025 werde schwierig. Die Anteilsscheine des Sportartikelherstellers notierten auf der Handelsplattform Tradegate 2,5 Prozent unter dem Xetra-Schluss vom Freitag.

Die US-Bank Citigroup äußerte sich verhalten zu den Papieren von Kion . Bei dem Gabelstaplerhersteller rechnen die Analysten auf kurze Sicht mit einem "schleppenden" Wachstum. Die Aktien fielen auf Tradegate um mehr als drei Prozent.

Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück erwartet nach den deutlichen Preiserhöhungen der vergangenen Jahre für 2025 eine stagnierende Entwicklung. Bei den Vertragserneuerungen im laufenden Jahr hätten sich die Preise und Konditionen in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung teils weiter verbessert, teils aber auf dem Niveau von 2023 stabilisiert, berichtete der Dax-Konzern beim jährlichen Branchentreffen in Monte Carlo. Die Papiere gaben auf Tradegate leicht nach./la/mis