FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor dem wichtigen US-Arbeitsmarktbericht dürfte der Dax seine bisherigen Wochenverluste am Freitag etwas reduzieren. Am Markt wird eine Erholung vor allem auf starke Zahlen von Apple zurückgeführt, die am Vorabend nach Börsenschluss in den USA veröffentlicht wurden. Der X-Dax signalisierte eine Stunde vor dem Xetra-Start einen 0,25 Prozent höheren Dax-Auftakt bei 15 772,82 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wurd auch freundlich erwartet.

Der Dax war im Wochenverlauf zunächst knapp über die 16 000-Punkte-Marke geklettert, dann aber setzte eine Abwärtsbewegung ein, die ihm bisher ein Wochenminus von mehr als einem Prozent eingebrockt hat. Der Wochenabschluss hängt nun aber wohl vom US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag ab - dem letzten Wochen-Highlight nach den Leitzinsentscheidungen der Fed und der EZB.

"Das Idealszenario für die Börsen ist aktuell sicherlich ein Arbeitsmarkt, der stabil ist, aber nicht boomt oder gar überhitzt", erklärte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Denn in diesem Szenario kann das nächste Meeting der Fed nach 10 Zinserhöhungen in Serie das erste Meeting ohne Anhebung werden."

Den erwarteten freundlichen Handelsstart führt Altmann vor allem auf die Geschäftszahlen von Apple zurück. "Apple ist eines der Schwergewichte, die an der Börse immer unter besonderer Beobachtung stehen. Da wiegen gute Zahlen doppelt." Der iPhone-Hersteller stemmte sich im zweiten Geschäftsquartal gegen die Flaute im Smartphone-Markt und überraschte positiv. In der Folge erholen sich auch die Indikationen für die US-Indizes etwas.

Hierzulande gab es am Freitag Zahlen von Adidas . Die vollen Lager und die aufgekündigte Yeezy-Partnerschaft zogen zwar im ersten Quartal erwartungsgemäß Einbrüche des Betriebsergebnisses und der operativen Marge nach sich, generell waren die Resultate aber etwas besser als gedacht. Für den Kurs ging es vorbörslich um etwas mehr als ein Prozent nach oben.

In der zweiten Börsenreihe berichtete unter anderem Gea vom ersten Quartal. Ein erhöhter Ausblick des Maschinenbauers sorgte hier für einen vorbörslichen Kursanstieg um 1,4 Prozent. Auch der Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland wird nach einem starken ersten Quartal etwas optimistischer für das Gesamtjahr. Krones und SGL übertrafen laut ersten Stimmen die Erwartungen.

Bei der Software AG ist offenbar ein Bieterstreit entbrannt. Der Technologieinvestor Silver Lake erhöhte seine Offerte von 30 auf 32 Euro je Aktie, nachdem die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Kreise berichtet hatte, dass der US-Finanzinvestor Bain Capital sogar 34 Euro bieten wolle. Software AG unterstütze aber weiterhin das Angebot von Silver Lake, hieß es nun. Der Kurs bewegte sich vorbörslich etwas über diesen Beträgen.

Im Zusammenhang mit einem Cyberangriff vor einiger Zeit gibt es nun schlechte Nachrichten für Evotec , hier sackte der Kurs vorbörslich um etwa drei Prozent ab. Der Pharma-Wirkstoffforscher muss wegen nicht fristgerechter Veröffentlichung des testierten Geschäftsberichts den MDax verlassen. Als Ersatz rückt der Solartechnikhersteller SMA Solar auf, der im SDax durch Süss Microtec ersetzt wird. Die Wechsel werden am kommenden Dienstag wirksam./tih/mis