FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein schwacher Technologiesektor in den USA scheint am Dienstag keine negativen Spuren am deutschen Aktienmarkt zu hinterlassen. Eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,4 Prozent auf 15 884 Punkte. Auch der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 wird mit 0,4 Prozent im Plus erwartet.

Der Dax war am Vortag mit 15 713 Zählern zeitweise auf den tiefsten Stand seit Ende Mai gesunken, dann kamen einige Käufer zurück. Für einen positiven Tagesabschluss hatte es aber nicht ganz gereicht. Orientierungsmarken nach unten bleiben das Zwischentief von Ende Mai bei 15 629 Punkten und die längerfristige 100-Tage-Linie bei aktuell 15 597 Punkten. Nach oben hin ginge es zunächst um einen Rücklauf an die 50-Tage-Linie bei 15 960 Punkten.

In New York war bis Mitte des Monats der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 dem Gesamtmarkt auf das höchste Niveau seit Anfang 2022 davongerannt. Die Investoren zögerten aber inzwischen, weil sie mit weiteren US-Leitzinserhöhungen rechneten, hieß es bei der Commerzbank. Die Schwäche am US-Aktienmarkt wird am Morgen abgefedert durch Kursgewinne in China. Premierminister Li Qiang sieht das Land in Richtung Wachstumsziele auf einem guten Weg.

Unter den Einzelwerten stehen zwei Werte aus dem Nebenwerteindex SDax im Blick. Der Gewerbeimmobilien-Spezialist Hamborner Reit sieht den Wert seiner Vermögenswerte stärker sinken als bisher gedacht. Der erwartete Wertrückgang sei auf eine negative Wertentwicklung des Büro- und des Einzelhandelsbestands zurückzuführen, hieß es. Damit sinken die Erwartungen von Hamborner an den Nettovermögenswert (NAV) zum Jahresende, eine wichtige Kennziffer der Branche. Anleger zeigten sich enttäuscht. Der Aktienkurs von Hamborner verlor im vorbörslichen Handel auf Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs 3,6 Prozent.

Der Labordienstleister Synlab hat seine Aktivitäten in der Schweiz an das australische Unternehmen Sonic Healthcare verkauft. Die Veräußerung werde nicht zu einer Änderung der Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2023 führen, die Transaktion wirke sich jedoch positiv auf die bereinigte operative Gewinnmarge (Ebitda-Marge) aus, teilte das Unternehmen mit. Vorbörslich auf Tradegate ging es für die Anteile um 0,9 Prozent hinauf verglichen mit dem Xetra-Schluss./ajx/jha/