FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach rund zwei Wochen der Starre könnte dem Dax zum Handelsauftakt am Donnerstag der Sprung über die Marke von 16 000 Punkten gelingen. Dabei nimmt der Leitindex den Schub von den US-Börsen mit, wo ein Hoffnungsschimmer im Schuldenstreit für frischen Wind gesorgt hatte. Generell dürfen sich die Anleger am Feiertag "Christi Himmelfahrt" aber wohl auf ein eher gemächliches Handelsgeschehen einstellen.

Der X-Dax signalisierte für das wichtigste deutsche Börsenbarometer rund eine Stunde vor dem Börsenstart ein Plus von 0,33 Prozent auf 16 004 Zähler. Der Test der runden Hürde war dem Leitindex seit Anfang Mai trotz wiederholter Versuche verwehrt geblieben.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wurde zuletzt knapp ein halbes Prozent höher erwartet.

In den USA hatte die Hoffnung auf eine Lösung im politischen Streit um die Schuldenobergrenze des US-Haushalts die Kurse angetrieben. Ein Durchbruch gelang indes noch nicht. Gibt es keine Lösung, droht den USA schon im Juni ein Zahlungsausfall - mit wohl schweren Folgen für die Weltwirtschaft.

Der Börsenhandel am Feiertag dürfte indes von dünnen Handelsumsätzen geprägt sein, die bei den Einzelwerten aber auch größere Kursausschläge zur Folge haben könnten. An den skandinavischen Börsen wird am Himmelfahrtstag nicht gehandelt, ebenso wenig in der Schweiz.

Damit dürften vor allem Nachrichten aus den USA das Bild im Handelsverlauf prägen. Dort steht neben den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe noch mit dem Philly-Fed-Index das viel beachtete Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia an.

Auch werden sich voraussichtlich noch einige Notenbanker öffentlich äußern. Michael Hewson von CMC Markets gibt hier zu bedenken, dass die jüngsten Botschaften aus dem Kreis der Fed hinsichtlich des weiteren geldpolitischen Kurses "viel aggressiver" ausgefallen seien als von vielen erwartet. Entsprechend spiegele der jüngste Anstieg der Renditen bereits wider, dass die Währungshüter im Juni eine weitere Zinserhöhung vornehmen könnten. Einige Konjunkturdaten dieser Woche hätten aber zumindest Anlass zu der Hoffnung gegeben, dass die US-Wirtschaft höhere Zinsen viel besser verkraftet als erhofft, schrieb der Börsenkenner.

Eine Kaufempfehlung der US-Bank Citigroup könnten den Papieren von Siemens Energy weiteren Schub bescheren. Analyst Vivek Midha sieht nun Spielraum für Margenverbesserungen. Auch mit Blick auf die Windkraft-Tochter Siemens Gamesa erkennt er mittlerweile ermutigende Signale.

Positive Nachrichten von Chipausrüstern rücken ferner die Technologiewerte in den Fokus. Im Handel an der Börse in Tokio zogen bereits die Notierungen von Werten aus dem Halbleitersektor kräftig an. Hier ab es Berichte über große Investitionen von Chipherstellern in dem Land./tav/mis