FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach leichten Verlusten zur Wochenmitte dürfte der Dax am Donnerstag seinen Erholungsversuch fortsetzen. Richtungsweisende Impulse fehlen aber nach wie vor, da am Vortag in den USA die Börsen wegen eines Feiertags geschlossen blieben. In Asien geht es an diesem Morgen tendenziell etwas abwärts.

Zudem stehen an diesem Tag keine richtungsweisenden Konjunkturdaten auf der Agenda. Interessant dürften allenfalls die Zinssignale aus Großbritannien und der Schweiz sein. Auch in Norwegen wird über die Leitzinsen entschieden. Aus den Reihen der US-Zentralbank Fed wollen sich im Laufe des Tages einige Vertreter zu Wort melden.

Rund eine Stunde vor dem Handelsstart signalisierte der X-Dax mit 18 121 Punkten einen 0,3 Prozent höheren Auftakt. Damit würde sich der deutsche Leitindex etwas weiter von der runden Marke von 18 000 Punkten absetzen, unter die er am Freitag zeitweise gefallen war. Etwas darunter verläuft auch die derzeit von charttechnisch interessierten Anlegern viel beachtete 100-Tage-Linie, die derzeit als ein wichtiger mittelfristiger Trendindikator für das Börsenbarometer gilt. Das Wochenhoch im Dax lag am Dienstag bei 18 214 Punkten.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 dürfte am Donnerstag zum Handelsstart um 0,2 Prozent zulegen.

Unternehmensseitig dürfte es auch erst einmal ruhig zugehen. Kurstreiber für Einzelaktien gibt es kaum. Bewegen könnte, dass die Investmentbank Stifel ihr Kaufurteil für die Aktie der Lufthansa gestrichen hat. Die Aktie der Fluggesellschaft wird nun mit "Neutral" bewertet, das Kursziel wurde von 11 auf 7 Euro gesenkt. Auf der Handelsplattform Tradegate verlor das Papier im Vergleich zum Xetra-Schluss am Mittwoch 1,2 Prozent.

"Bevor es besser wird, wird es erst einmal schlechter", überschrieb Analyst Johannes Braun seine Studie zur Lufthansa. Kurzfristig trübe Aussichten überschatteten die mittelfristig immer noch guten Perspektiven. Braun verwies auf Nachwirkungen der Streiks aus dem ersten Quartal und auf Lieferverzögerungen bei der Boeing 787. Der Experte rechnet mit einem operativen Halbjahresergebnis deutlich unter den Erwartungen und kappte seine Jahresprognose.

Analystin Annick Maas vom US-Analysehaus Bernstein Research hob unterdessen das Kursziel für CTS Eventim an. Sie bekräftigte zugleich ihr "Outperform"-Urteil und erwartet im August, zur Veröffentlichung der Halbjahreszahlen des Dienstleiters der Unterhaltungsbranche, eine Anhebung der Jahresziele. Die Aktie stieg vorbörslich um 1,0 Prozent.

Einen Blick wert sein könnten auch die Aktien der Deutschen Bank , die sich auf Tradegate allerdings nicht verändert zeigten. So berichtet die "Financial Times" unter Berufung auf Insider, dass das Finanzinstitut seine Ausgaben für externe Berater im Bereich vermögender Privatkunden um 70 Prozent gekürzt habe und dies auch dauerhaft so bleiben solle. "Eine gute Sache", sagte ein Händler dazu, "doch sollte das die Aktie nicht sonderlich bewegen."/ck/tih