FRANKFURT (dpa-AFX) - Für den Dax zeichnen sich nach dem schwachen Wochenauftakt am Dienstag wieder Gewinne ab. Eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator ein Plus von 0,3 Prozent auf 19.382 Punkte.

Damit winkt dem deutschen Leitindex nach dem ungewohnt starken September auch ein freundlicher Auftakt in den Oktober. Die Rekordmarke von knapp 19.492 Punkten, die er am Freitag aufgestellt hatte, bleibt nah. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 wird am Dienstagmorgen etwas moderater in der Gewinnzone erwartet.

Etwas Unterstützung für die Märkte kommt von den Übersee-Börsen. In New York hatten es die wichtigsten Indizes in einem Schlussspurt noch ins Plus geschafft, und in Japan erholte sich der Nikkei 225 von seinen heftigen Vortagsverlusten. Auf Impulse von den zuletzt bärenstarken chinesischen Handelsplätzen muss der Dax vorerst aber verzichten: Wegen der "Goldenen Woche" wird die kommenden Tage an den chinesischen Festlandsbörsen sowie in Hongkong nicht gehandelt.

Laut der Commerzbank stand der Vorsitzende des US-Notenbank Fed, Jerome Powell, im Fokus. Er habe "mit der Zeit" weitere Zinssenkungen angekündigt und dies trotz seiner Bekräftigung, dass die US-Wirtschaft weiter auf einem starken Fundament stehe.

Die Schnelligkeit der US-Zinssenkungen bleibe laut Powell datenabhängig. Damit dürften an diesem Dienstag die Einkaufsmanagerindizes im Fokus stehen. Bereits vor dem ISM-Index in den USA stehen am Vormittag Einkaufsmanagerdaten in Europa an. Dazu kommen die Verbraucherpreise aus dem Euroraum. Bereits die jüngsten Preisdaten aus mehreren EU-Ländern hätten den Eindruck eines nachlassenden Preisdrucks untermauert, heißt es im Tagesausblick der Landesbank Helaba. Eine entsprechende Entwicklung sollten die Daten nun belegen. Falls die Kerninflation nicht gestiegen sei, spreche viel für die bereits erwartete, weitere Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Oktober.

Bei Einzelwerten zeichnen sich vorbörslich vor allem studiengetriebene Kursausschläge ab. Die Titel von Munich Re drohen nach ihrem gestrigen Rekordhoch etwas zurückzufallen. Die US-Bank JPMorgan sieht mit Blick auf die gute Kursentwicklung nur noch begrenzt Spielraum nach oben und stufte die Aktien daher auf "Neutral" ab. Analyst Kamran Hossain bevorzugt nun den Konkurrenten Hannover Rück .

Dagegen waren die Anteilsscheine von Vossloh dank einer Kaufempfehlung des Analysehauses Jefferies gefragt. Experte Fabian Piasta verwies auf seine positiven Eindrücke vom Kapitalmarkttag des Bahntechnikkonzerns und die im Branchenvergleich günstige Bewertung.

Bei der Lufthansa sorgte ein hohes Kursziel der britischen Investmentbank Barclays für vorbörsliche Gewinne. Analyst Andrew Lobbenberg hob das Ziel von 7,50 auf 9,50 Euro an und liegt damit 44 Prozent über dem Schlusskurs vom Montag. Er bekräftigte sein "Overweight"-Votum.

Die Aktien des Pharma-Verpackungsherstellers Gerresheimer stabilisierten sich etwas, nachdem ihnen eine Prognosesenkung am Montag einen Kurseinbruch eingebrockt hatte./gl/jha/