FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der Rally am Freitag dürfte sich der Dax zum Wochenstart zunächst stabil zeigen. Die Daten zur Industrieproduktion im März fielen schwach aus, das war aber - zumindest in der Tendenz - erwartet worden. Der X-Dax signalisierte eine Stunde vor dem Xetra-Start am Montag ein Plus von 0,01 Prozent auf 15 962 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird ähnlich erwartet.

Ob die 16 000-Punkte-Marke im Dax in den Köpfen der Anleger weiter eine zu hohe Hürde darstellt, wird sich zeigen. Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners schließt zwar ein Rekordhoch in absehbarer Zeit nicht aus, verweist er aber zugleich auf die relativ ausgeprägte "Bewegungsarmut" im Leitindex.

Dieser war während der vergangenen vier Wochen gerade einmal in einer Spanne von rund 400 Punkten oder etwas mehr als zwei Prozent geschwankt. Dabei nehme die Skepsis der Anleger zu, je höher die Kurse stiegen. "Es bräuchte jetzt eine ganze Schar an positiven Nachrichten, um auf dem aktuellen Level mehr Käufer anzulocken", konstatierte er.

In Asien holten die Börsen den positiven Verlauf an der Wall Street und den europäischen Börsen aktuell mehrheitlich nach. Laut den Experten der ING könnte dies aber nur "von kurzer Dauer sein".

Unternehmensseitig könnte aus dem Leitindex Dax die Vorzugsaktie von Volkswagen Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Auf der Handelsplattform Tradegate zeigte sie im Vergleich zum Xetra-Schluss am Freitag allerdings kaum verändert. Der Autobauer werde die Führung seiner mit Problemen kämpfenden Softwaresparte Cariad entlassen, berichtet der "Business Insider". Die Top-Manager seien von Konzernchef Oliver Blume bereits über ihren bevorstehenden Rauswurf informiert worden, schreibt das Wirtschaftsportal ohne Quellenangabe. Hinzu kommt - laut Interfax - eine Klage des russischen Autobauers GAZ-Gruppe auf Schadenersatz gegen Volkswagen, die in Russland eingereicht worden sei. Allerdings sei das nicht die erste Klage, hieß es weiter. "Diese beiden Nachrichten zusammengenommen dürften sich auf den heutigen Kursverlauf leicht negativ auswirken", sagte ein Händler.

Jungheinrich legte endgültige Quartalszahlen vor, allerdings ohne wesentliche Neuigkeiten. Die im MDax notierte Aktie stieg etwas auf der Handelsplattform Tradegate. Im SDax dagegen bewegten sich die Papiere des Online-Brokers Hypoport nach der Veröffentlichung eines detaillierten Quartalsberichts indes kaum.

Die Anteile des IT-Dienstleisters Adesso dagegen büßten vorbörslich im Vergleich zum Xetra-Schluss deutlich ein. Das ebenfalls im Index der kleineren Werte notierte Unternehmen hatte am Freitagabend sein vorläufiges Zahlenwerk zum ersten Quartal vorgelegt. Mit Ergebnisentwicklung blieb Adesso hinter den Erwartungen zurück. Der Ausblick wurde dennoch beibehalten.

Für Rational im MDax ging es angesichts einer Analystenabstufung vorbörslich auf Tradegate abwärts. Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank kappte sein Anlageurteil nach dem Quartalsbericht des Großküchenausrüsters von "Add" auf "Reduce". Nach den kräftigen Kursgewinnen der Aktie seit September sei diese nun hoch bewertet, nicht zuletzt angesichts der gestiegenen Zinsen, hieß es.

Zudem gab die Deutsche Börse - wie erwartet - bekannt, dass von Mittwoch an die Hochtief -Aktie die des Mobilfunkmastbetreibers Vantage Towers im MDax ersetzen wird. Der Grund ist, dass sich Vantage von der Börse verabschiedet. Im SDax folgt auf den Platz der Hochtief-Aktie das Bahntechnikunternehmen Vossloh ./ck/mis