FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der jüngsten Aufwärtsbewegung am deutschen Aktienmarkt dürften sich die Anleger zu Beginn der neuen Börsenwoche zunächst zurückhalten. Die Quartalsberichtssaison der Unternehmen kommt langsam in Schwung. So berichteten mit Stabilus und Wacker Chemie zwei Unternehmen aus dem MDax bereits vor Handelsstart über ihre jüngste Geschäftsentwicklung. Marktbewegende Konjunkturdaten stehen am Montag nicht auf der Agenda. Der wohl wichtigste Wochentermin steht am Mittwochabend mit der Sitzung der US-Notenbank Fed an.

Der X-Dax signalisierte für den deutschen Leitindex am Montag eine Stunde vor dem Xetra-Start ein Minus von 0,25 Prozent auf 16 918 Punkte. Dem Dax fehlten am Freitag nur 36 Zähler für ein Rekordhoch. Das Börsenbarometer schaffte dennoch einen Wochengewinn von rund zweieinhalb Prozent. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Montagmorgen kaum verändert erwartet.

Nach der starken Vorwoche sind Analysten optimistisch gestimmt: "Der Dax hat den Ausbruch aus dem Trendkanal geschafft und damit neues Aufwärtspotenzial eröffnet", schrieb Markttechnik-Experte Christoph Geyer. Ein weiteres Rekordhoch dürfte somit in der neuen Woche "nur eine Formsache sein".

Unternehmensseitig standen am Morgen aus dem Dax vor allem Bayer im Anlegerfokus. Die Aktien des Agrarchemie- und Pharmakonzerns fielen vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate gegenüber dem Xetra-Schlusskurs vom Freitag um 3,2 Prozent. Mit einem Betrag von 2,2 Milliarden Dollar haben US-Geschworene Bayer zur bisher höchsten Schadenersatz-Zahlung in Prozessen um glyphosathaltige Unkrautvernichter verurteilt. Das Unternehmen will in Berufung gehen.

Eine schwache Nachfrage und ein Lagerbestandsabbau durch Kunden hat Wacker Chemie 2023 deutlich belastet. Der Umsatz fiel um 22 Prozent und der operative Gewinn (Ebitda) sogar um 60 Prozent. Unter dem Strich machte Wacker voraussichtlich 330 Millionen Euro Gewinn (Vorjahr 1,28 Mrd). Damit blieb das auf die Halbleiterindustrie spezialisierte Unternehmen leicht unter den durchschnittlichen Analystenschätzungen. Die Wacker-Papiere büßten auf Tradegate zuletzt 2,4 Prozent ein.

Der Auto- und Industriezulieferer Stabilus steigerte den Umsatz im ersten Geschäftsquartal (per Ende Dezember) um 5,1 Prozent. Dabei gingen die Erlöse in der Region Amerika aufgrund von Streiks in der US-Automobilindustrie zurück. Die operative Marge sank von 11,2 Prozent ein Jahr zuvor auf 10,9 Prozent. Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen. Die Anteilsscheine von Stabilus gaben auf Tradegate um 1,6 Prozent nach.

Die Titel von Hensoldt verteuerten sich vorbörslich um 4,7 Prozent. Die Analysten der Citigroup stuften die Aktien des Rüstungselektronikherstellers von "Neutral" auf "Buy" hoch und erhöhten das Kursziel auf 37,70 Euro. Auch die Papiere von ProSiebenSat.1 profitierten von einer Kaufempfehlung und kletterten um 4,2 Prozent hoch./edh/men