PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der gelungene Jahresauftakt war keine Eintagsfliege: Auch am Dienstag verzeichneten die europäischen Börsen deutliche Gewinne. So zog der EuroStoxx 50 am Mittag um 1,45 Prozent auf 3911,88 Punkte an. Der französische Cac 40 legte um 1,23 Prozent auf 6675,71 Punkte zu. Nach der Feiertagspause zu Wochenbeginn schloss sich der britische FTSE 100 mit zwei Prozent Plus auf 7602,80 Punkte dem Aufwärtstrend an.

"Die Investoren setzen weiter auf eine absehbare Konjunkturerholung in China und dem Euroraum", kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des chinesischen Wirtschaftsmagazins "Caixin" war im Dezember im Vergleich zum Vormonat zwar gesunken. Allerdings hellten sich die Aussichten auf. "Der Teilindex für die künftige Produktion stieg angesichts der Rücknahme der Covid-Beschränkungen auf den höchsten Stand seit zehn Monaten", hieß es von der Landesbank Baden-Württemberg.

Gefragt waren erneut zyklische Werte. Hier legten Aktien aus dem Bereich Flugzeugbau deutlich zu. So waren Rolls-Royce nach einer Empfehlung durch Jefferies gefagt. 2022 habe es sich für Anleger angeboten, in der Luftfahrtindustrie auf Rüstungsaktivitäten zu setzen, schrieb Analystin Chloe Lemarie. Im neuen Jahr könne man auf ein schwungvolles Wartungs- und Ersatzteilgeschäft setzen. Bei Airbus , die um 1,2 Prozent anzogen, macht die Analystin Potenzial durch Aktienrückkäufe aus.

Von einer Kaufempfehlung durch Redburn profitierte mit der Aktie des Zementherstellers CRH ein weiterer zyklischer Titel, der um 3,7 Prozent anzog. Immobilienaktien setzten unterdessen ihre Erholungsbewegung nach der sehr schwachen Entwicklung im vergangenen Jahr fort.

Gefragt waren zudem die 2022 gebeutelten Aktien der Online-Händler. So legten Zur Rose um 13,5 Prozent zu. Die Branche profitiert von der Hoffnung auf einen nachlassenden Inflationsdruck, dessen Bekämpfung die Europäische Zentralbank (EZB) sowie andere große Notenbanken zu einer Anhebung der Leitzinsen gezwungen hat. An Ende des Feldes bewegten sich dagegen die defensiven Branchen der Versorger, Lebensmittelhersteller und der Telekomwerte. Sie waren nach der soliden Entwicklung im Vorjahr weniger gefragt./mf/jha/