PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben am Donnerstag auf der Stelle getreten. Ein Tag vor den US-Arbeitsmarktdaten blieben Anleger vorsichtig. "Jede Zahl ist wichtig für den Entscheidungsprozess der Fed", betonte Kapitalmarktstratege Jürgen Monar vom Broker RoboMarkets mit Blick auf die künftige Zinspolitik der US-Notenbank. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann gegen Mittag 0,14 Prozent auf 5076,42 Punkte.

Beim französischen Cac 40 ging es um 0,12 Prozent auf 8162,76 Punkte nach oben. Der britische FTSE 100 entwickelte sich dank starker Rohstoffwerte etwas besser. Er legte um 0,43 Prozent auf 7971,94 Punkte zu.

Das verhaltene Geschäft spiegelte sich in dem einigermaßen ausgeglichenen Verhältnis zwischen Verlierer- und Gewinneraktien wider, wie Marktexperte Andreas Lipkow betonte. Es fehle an Marktbreite und auch das Handelsvolumen drücke die Zögerlichkeit aus.

Mit Abstand stärkster Sektor waren die Rohstoffwerte. Impulse gab es von den Rohstoffpreisen. "Der Kupferpreis ist auf den höchsten Stand seit Januar 2023 gestiegen", betonte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. "Hinter dem Anstieg steckt eine allmähliche Stimmungsänderung der Anleger, weil sich die US-Wirtschaft weniger stark abkühlt und jüngste Daten aus China auf eine Stabilisierung des Wachstums hindeuten." Der weltweite Kupfermarkt stehe auch wegen anhaltender Produktionsprobleme in Panama unter Druck. Zudem hätten chinesische Kupferschmelzen angesichts einbrechender Margen eine Produktionssenkung beschlossen.

Gefragt waren zudem Autowerte. "Zuversichtliche Absatzzahlen in China und steigende Kupferpreise heizen die Spekulationen über eine potenzielle Aufhellung in dem Sektor an", so Marktexperte Lipkow. Renault zogen um 3,7 Prozent an. HSBC hatte das Kursziel erhöht und die Kaufempfehlung bestätigt.

Im schwächelnden Pharmasektor waren Sanofi mit 0,7 Prozent Aufschlag gefragt. Der französische Pharmakonzern hatte Tausende Klagen im Zusammenhang mit dem Vorwurf angeblicher Krebsrisiken des Medikaments Zantac gegen Sodbrennen beigelegt. Konkret geht es um rund 4000 Klagen, in denen dem Unternehmen vorgeworfen wird, das Mittel ohne den Warnhinweis für ein Krebsrisiko verkauft zu haben.

Am Ende des Feldes bewegten sich die Chemiewerte. Aktien der Schweizer Givaudan sanken um knapp zwei Prozent. Baader Helvea hatte die Einstufung auf "Reduce" von "Add" gesenkt und das mit der Bewertung begründet. Langfristig sei der Wert aber weiterhin attraktiv./mf/jha/