PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Vor dem US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag haben sich Europas Börsen verhalten entwickelt. Die Kurse schwankten im Vormittagsgeschäft zwischen leichten Gewinnen und Verlusten. Zuletzt gewann der EuroStoxx 50 0,12 Prozent auf 3964,39 Punkte, der französische Cac 40 zog um 0,2 Prozent auf 6775,10 Punkte an. Ähnlich entwickelte sich der britische FTSE 100 , der um 0,31 Prozent auf 7657,36 Punkte zulegte.

Nachdem bereits am Vortag starke Indikationen für den US-Arbeitsmarkt veröffentlicht worden waren, herrschte Zurückhaltung. "Die gestrigen ADP-Beschäftigungszahlen waren für die Marktteilnehmer eine herbe Enttäuschung. Laut dem privaten Personaldienstleister wurden im Dezember mehr Stellen geschaffen als erwartet", erläuterte Analyst Christian Henke vom Broker IG Marktes. " Viele Anleger befürchten, wenn der heutige offizielle Arbeitsmarktbericht ebenfalls die Schätzungen übertrifft, dass die zuletzt restriktive Zinspolitik fortgesetzt wird." Dies würde die Entspannungssignale, die zuletzt von der Inflationsentwicklung kamen, konterkarieren.

Die Marktstrategen der Societe Generale warnten unterdessen vor überhöhten Erwartungen an den europäischen Aktienmarkt. Nach den jüngsten Gewinnen seien Aktien im Vergleich zu Anleihen aus Europa teuer.

Gefragt waren erneut die Öl- und Rohstoffwerte. Gewinne verzeichneten dabei Shell . Die kanadische Bank RBC hatte die Einstufung nach einem Zwischenbericht zur Spartenentwicklung im vierten Quartal auf "Outperform" mit einem Kursziel von 3200 Pence belassen. Das Analysehaus Jefferies setzte den Ölkonzern zudem auf die Liste der 20 europäischen "Top Picks" für 2023. Da Rohstoffe wie Rohöl derzeit knapp seien, erwarten die Experten, dass die Preise länger hoch bleiben. Shell sei davon ein Profiteur.

Verluste verzeichneten dagegen die Nahrungsmittelwerte. Hier stachen Danone mit 1,9 Prozent Verlust hervor. Morgan Stanley hatte den Wert auf "Underperform" abgestuft.

Besser entwickelten sich die Pharmaaktien. Die Analysten der Credit Suisse rechnen mit positiven Impulsen für die großen Konzerne der Branche durch klinische Studien. Unter anderem zogen Roche um 1,2 Prozent an. Die Analysten machen bei dem Schwergewicht starkes Wachstum und entsprechendes Potenzial aus./mf/mis