PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben am Mittwoch leicht zugelegt. Sie erholten sich damit etwas von den Vortagesverlusten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann gegen Mittag 0,5 Prozent auf 5067,01 Punkte.

Beim französischen Cac 40 ging es um 0,33 Prozent auf 8156,79 Punkte nach oben. Der britische FTSE 100 verlor als Ausnahme unter den großen europäischen Handelsplätzen dagegen 0,39 Prozent auf 7904,26 Punkte.

Marktteilnehmer sprachen von einer Erholung nach den Vortagesverlusten. Dazu trugen neue Inflationsdaten bei. Die Teuerung in der Eurozone hatte sich im März etwas stärker als erwartet abgeschwächt. "Die EZB kommt ihrem Inflationsziel näher", stellte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank fest. "Die Teuerungsmarke von zwei Prozent ist nur noch ein Wimpernschlag entfernt."

Die aktuelle Stabilisierung muss sich allerdings im weiteren Verlauf bewähren. "Es wird heute spannend bleiben, ob sich die US-Aktienmärkte ebenfalls auf Stabilisierungskurs begeben werden", so Marktexperte Andreas Lipkow. "Nicht unwesentlich werden die heute noch anstehenden ADP-Arbeitsmarktdaten und etliche Redebeiträge von US-Notenbankern bei den weiteren Kursgestaltungen werden."

Allzu stark waren die Kursveränderungen der Einzelsektoren nicht. Das lag auch an dem geringen Meldungsaufkommen. Zu den wenigen Überraschungen gehörte eine Personalie bei Swiss Re . Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer bekommt unerwartet einen neuen Chef. Der frühere Allianz-Manager Andreas Berger werde den bisherigen Konzernchef Christian Mumenthaler am 1. Juli ablösen, teilte das Schweizer Unternehmen am Mittwoch in Zürich mit. Berger hatte in den vergangenen Jahren das Direktgeschäft des Rückversicherers mit der Industrie aus den roten Zahlen geführt.

Anleger reagierten trotzdem verschnupft. Der Rücktritt des derzeitigen Chefs sei überraschend erfolgt, schrieb Jefferies-Analyst Philip Kett. Seine Bemühungen bei der Restrukturierung des Rückversicherers hätten im vergangenen Jahr an Schwung gewonnen.

Unter den Autowerten waren BMW gefragt. Der Autobauer war auf dem US-amerikanischen Markt mit einem Verkaufsplus ins Jahr gestartet. Der Automobilsektor insgesamt lag unterdessen im Minus. Dabei belasteten die Verluste der Aktien der Nutzfahrzeughersteller. Daimler Truck gaben ebenso nach wie Volvo . Mit Blick auf beide Aktien sprach ein Händler von Gewinnmitnahmen nach hohen Kursgewinnen im Februar und März. Die Gewinnmitnahmen seien von rückläufigen Aufträgen in den USA ausgelöst worden./mf/men