PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben nach einer schwachen Woche am Montag weitere moderate Verluste verbucht. Damit folgten sie der Entwicklung an den chinesischen Handelsplätzen. Auch in New York zeichnet sich ein verhaltener Handelsauftakt ab. Vor den am Donnerstag anstehenden US-Inflationsdaten sowie der anlaufenden US-Berichtssaison fehlte es an Kurstreibern.

Gegen Mittag sank der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um 0,08 Prozent auf 4459,92 Punkte. Für den französischen Cac 40 ging es um ebenfalls 0,08 Prozent bergab auf 7415,03 Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,29 Prozent auf 7666,95 Zähler nachgab.

Im europäischen Branchenvergleich gab es am Montag überwiegend Verlierer. Am schlimmsten traf es die Aktien von Öl- und Gaskonzernen, deren Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 um 1,7 Prozent absackte. Hier belasteten die rückläufigen Ölpreise, nachdem der wichtige Produzent Saudi-Arabien die offiziellen Verkaufspreise für alle Regionen gesenkt hatte.

Auch die Indizes der Bergbau- und Immobilientitel standen mit Abschlägen von rund einem Prozent unter Druck. Letztere litten unter Nachwirkungen des US-Arbeitmarktberichts vom Freitag, der den Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen ein wenig weiter gedämpft hatte. In den Vereinigten Staaten sei dies frühestens im Mai zu erwarten, schrieb Experet James Knightley von der niederländischen Bank ING.

Die Immobilienbranche ist besonders anfällig für hohe Zinsen. Auch in der Eurozone zeichnet sich angesichts der im Dezember wieder gestiegenen Inflation keine rasche geldpolitische Entspannung ab.

Vergleichsweise gut hielten sich zu Wochenbeginn dagegen die Aktien von Industrie- und Technologieunternehmen.

Bewegende Unternehmensnachrichten gab es am Montag kaum. Der Flugzeugbauer Airbus setzte sich mit Kursgewinnen von 2,2 Prozent an die EuroStoxx-Spitze, nachdem US-Konkurrent Boeing am Wochenende mit einem gefährlichen Zwischenfall Schlagzeilen gemacht hatte. Nach dem Abriss eines Kabinenteils samt Fenster während eines Fluges verhängte die US-Luftfahrtbehörde FAA ein vorübergehendes Startverbot für mehr als 170 Maschinen des Typs Boeing 737-9 Max.

Die Aktien des Energieunternehmens Drax verteuerten sich um 6,3 Prozent. Einem Medienbericht zufolge könnte die britische Regierung kommende Woche einem Milliardenprojekt von Drax zustimmen.

Bei ASML konnten sich die Anleger über ein Plus von immerhin 0,4 Prozent auf 646,50 Euro freuen. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux stufte die Aktien von "Hold" auf "Buy" hoch und erhöhte das Kursziel von 600 auf 770 Euro. Der Chipindustrie-Ausrüster sei gut aufgestellt, um vom zu erwartenden Branchenaufschwung mit dem Aufbau neuer Fertigungsstätten sowie vom Thema Künstliche Intelligenz (KI) zu profitieren, schrieb Analyst Ruben Devos./gl/mis