PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte sind am Montag mit moderaten Verlusten in die Woche gestartet. Der EuroStoxx 50 sank um die Mittagszeit um 0,16 Prozent auf 4401,36 Punkte. Damit hält sich der Leitindex der Eurozone aber weiter auf dem höchsten Niveau seit November 2021. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,14 Prozent auf 7566,34 Punkte nach unten, während der britische FTSE 100 0,02 Prozent auf 7912,21 Zähler verlor.

"Langsam setzt sich bei den Marktteilnehmern die Erkenntnis durch, dass die Notenbanken alles andere als gewillt sind, die Märkte schon bald mit sinkenden Zinsen zu unterstützen", schrieben die Experten der Deka. Sie verwiesen darauf, dass die Inflation dafür immer noch zu hoch sei. Auch das im April zum sechsten Mal in Folge gestiegene deutsche Ifo-Geschäftsklima gab den Aktienkursen keine Impulse.

Im europäischen Branchenvergleich schlugen sich die Aktien von Finanzdienstleistern und Börsenbetreibern am besten: Ihr Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 legte um ein Prozent zu.

Der anfangs starke Index der Gesundheitsbranche schaffte zuletzt trotz des Kurssprungs von Philips nur noch ein Plus von 0,2 Prozent, nachdem er den höchsten Stand seit rund einem Jahr erreicht hatte.

Die Aktien des niederländischen Medizintechnikkonzerns waren zeitweise so teuer wie zuletzt im August und behaupteten zuletzt einen Kursanstieg von knapp elf Prozent. Philips schlug sich im ersten Quartal im Tagesgeschäft unerwartet gut - laut JPMorgan-Analyst David Adlington übertraf das Unternehmen zum zweiten Mal in Folge seine und die Konsensschätzungen deutlich. Dass sich der Nettoverlust wegen hoher Rückstellungen mehr als vervierfachte, schien die Anleger nicht zu stören.

Mit am schwächsten im europäischen Branchentableau zeigte sich indes der Index der Öl- und Gaskonzerne mit einem Kursrückgang um 0,6 Prozent. Er litt unter dem weiteren Preisverfall für den wichtigen Rohstoff.

Beim Einzelhandelsunternehmen Casino lastete die von Großaktionär Daniel Kretinsky vorgeschlagene Kapitalerhöhung etwas auf der Stimmung: Die Aktien gaben ihre anfänglichen Gewinne ab und notierten zuletzt 0,5 Prozent im Minus. Kretinsky würde nach Aussage des Unternehmens 750 Millionen Euro investieren und der Finanzinvestor Fimalac weitere 150 Millionen Euro, womit die verbleibenden 200 Millionen Euro von den übrigen Aktionären kommen müssten. Bei einer solchen Transaktion könnte der bisherige Hauptaktionär und Konzernchef, der französische Geschäftsmann Jean-Charles Naouri, seine Mehrheit am Unternehmen verlieren./gl/mis