PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Gestützt von positiven Vorgaben aus den USA und Asien sowie von Konjunktur- und Inflationsdaten haben Europas wichtigste Aktienmärkte am Montag mehrheitlich an ihre jüngste Gewinnsträhne angeknüpft. Optimistische Signale kommen zudem von der Berichtssaison der Unternehmen dies- und jenseits des Atlantik, die bisher besser als befürchtet ausfällt.

Der EuroStoxx 50 erklomm ein weiteres Hoch seit dem Jahr 2007 und notierte gegen Mittag 0,28 Prozent höher bei 4478,90 Punkten. Damit deutet sich für den Leitindex der Eurozone für den Monat Juli ein Plus von knapp 2 Prozent an. Der französische Cac 40 stieg am Montag um 0,38 Prozent auf 7505,24 Punkte. Der britische FTSE 100 stagnierte auf Freitagsniveau.

Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets verwies darauf, dass bislang knapp 80 Prozent der Unternehmen aus dem S&P-500-Index mit ihren Quartalszahlen die Erwartungen übertroffen haben. Von dieser Seite aus könnten sich die Anleger also bestätigt fühlen, die Enttäuschungen seien stark in der Minderheit, so Molnar.

Unterdessen wuchs in der Eurozone die Wirtschaftsleistung im Frühjahr etwas stärker als erwartet. Die Inflation in der Eurozone fiel im Juli erneut. Die Verbraucherpreise erhöhten sich zum Vorjahr um 5,3 Prozent nach 5,5 Prozent im Vormonat. Das ist die niedrigste Inflationsrate seit Anfang 2022.

Dagegen verdarben enttäuschende Quartalszahlen und ein verdüsterter Ausblick von Heineken den Anlegern die Stimmung. Die Aktien des Brauereikonzerns fielen um mehr als 6 Prozent auf den tiefsten Stand seit Ende Januar. Seit dem Jahreshoch bei über 106 Euro Anfang Mai büßte der Kurs gut 14 Prozent ein. Seit Jahresbeginn steht noch ein Plus von 3,5 Prozent zu Buche.

Für die Papiere von Casino Guichard-Perrachon ging es weiter deutlich nach unten. Mit einem Kursabschlag von 8,8 Prozent auf 2,55 Euro näherten sie sich dem Rekordtief vom Freitag bei 2,44 Euro. Zum Wochenausklang wurde bekannt, dass sich der angeschlagene französische Handelskonzern mit seinen Gläubigern auf einen Umschuldungsplan geeinigt hat, um eine Zahlungsunfähigkeit zu verhindern. Teil des Rettungsplans sei eine Kapitalspritze von 1,2 Milliarden Euro des Metro-Großaktionärs Daniel Kretinsky. Die Anteile der anderen Anteilseigner werden damit verwässert./edh/jha/