PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte sind am Montag recht verhalten in die neue Woche gestartet. Die wichtigsten Indizes legten nur etwas zu, nachdem zuletzt die Hoffnungen der Anleger auf schnelle Zinssenkungen in den USA Dämpfer erhalten hatten.

Der Eurostoxx 50 stand am Mittag 0,18 Prozent im Plus bei 4663,01 Punkten, nachdem er am Freitag ein weiteres Hoch seit dem Jahr 2001 erreicht hatte. Der französische Cac 40 legte um 0,11 Prozent auf 7600,35 Punkte zu. Für den britischen TSE 100 ging es um 0,39 Prozent auf 7645,33 Zähler bergauf.

Am Freitag bereits hatten robuste Daten vom US-Arbeitsmarkt den Renditen an den Anleihemärkten deutlichen Auftrieb verliehen und so die Stimmung an den Börsen gedämpft. Jüngste Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell sprechen ebenfalls gegen baldige Zinssenkungen in der größten Volkswirtschaft der Welt. In einem Interview mit dem US-Fernsehsender CBS hatte Powell vor den Gefahren einer zu schnellen Zinssenkung gewarnt. Das Interview wurde am Sonntagabend ausgestrahlt, aber bereits am Donnerstag aufgezeichnet.

In Europa standen Bankaktien mit teils deutlichen Kursbewegungen im Fokus. So zogen die Papiere der Unicredit um gut zehn Prozent an und hatten damit im Eurostoxx klar die Nase vorn. Die italienische Großbank will nach einem überraschend hohen Rekordgewinn das gesamte Geld ihren Aktionären geben. Dies ließ die Anleger jubeln.

Am Index-Ende sackten die Anteilsscheine der Bank Nordea um mehr als fünf Prozent ab. Die skandinavische Bank hatte zwar nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr das mittelfristige Profitabilitätsziel erhöht. In Helsinki zeigten sich Investoren dennoch enttäuscht. Analysten führten dies vor allem auf die Ergebnisse des vergangenen Jahres zurück.

Die Anleger von Banco Santander mussten ein Minus von knapp 5 Prozent verkraften. Die "Financial Times" (TF) hatte von Vorwürfen rund um Sanktionen gegen den Iran berichtet. Santander sagte der FT, die Bank sei "sehr auf die Einhaltung von Sanktionen konzentriert". Lloyds sagte, man halte sich an die Sanktionsgesetze, so die Zeitung weiter. Die Papiere von Lloyds fielen zuletzt in London um 1,6 Prozent.

Für die Aktien von Vodafone ging es um mehr als ein Prozent nach unten. Der britische Telekommunikationsanbieter hatte zwar im dritten Geschäftsquartal beim Umsatz positiv überrascht. Analysten wiesen aber auf Unwägbarkeiten wie den Gegenwind durch die Regulierung des Kabelfernsehens in Deutschland und die gescheiterte Fusion des italienischen Geschäfts hin./la/men