PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An den wichtigsten europäischen Börsen ist es am Dienstag leicht nach oben gegangen. Starke Vorgaben aus China stützten. Vor den Notbanksitzungen in der laufenden Woche blieb die Handbremse allerdings angezogen.

Der Leitindex EuroStoxx 50 gewann am Mittag 0,3 Prozent auf 4396,15 Punkte. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,21 Prozent auf 7432,85 Punkte nach oben. Der britische FTSE 100 verzeichnete ebenfalls ein leichtes Plus von 0,17 Prozent auf 7691,74 Zähler.

Die Notenbanktermine könnten ein Zeichen in Richtung der künftigen Geldpolitik setzen. "Sollte allen voran die US-Notenbank Fed tatsächlich das Ende des laufenden Zinserhöhungszyklus verkünden, könnten alle Dämme nach oben brechen", betonte Kapitalmarktstratege Jürgen Monar vom Broker Robomarkets. Diejenigen, die noch auf eine Korrektur zum Einstieg warteten, wären dann zum Kauf gezwungen.

Mit Abstand stärkster Sektor waren die Rohstoffwerte. Sie profitierten von Hoffnungen auf entschiedene Maßnahmen Chinas zur Überwindung der Wirtschaftsschwäche des Landes. "Die Aktienmärkte in China haben von den Plänen zur Förderung der Binnenkonjunktur profitiert", merkte Marktexperte Andreas Lipkow dazu an. Eine stärkere Konjunktur des rohstoffhungerigen Landes dürfte die Nachfrage erheblich steigern. Auch die Aktien der Luxusgüterhersteller, für die China ein bedeutender Markt ist, zogen an. So kletterten LVMH um 1,1 Prozent.

Daneben setzten Zahlen Akzente. Der Konsumgüterhersteller Unilever traut sich nach einem bisher unerwartet guten Lauf etwas mehr Wachstum im Jahr 2023 zu. In den ersten sechs Monaten beflügelten höhere Preise das Geschäft des Konzerns. Bei Experten und den Investoren kamen die Halbjahreszahlen und die verbesserte Prognose bestens an. An der Londoner Börse notierte das Papier 4,9 Prozent höher, nachdem es zuvor auf den höchsten Stand seit Ende Mai angezogen war.

Auf den Geschmack kamen Anleger auch bei Lindt & Sprüngli . Der Schokoladenhersteller hatte erstmals in einer ersten Jahreshälfte mehr als zwei Milliarden Schweizer Franken umgesetzt. Die Aktie kletterte um 0,8 Prozent. Mit Kühne + Nagel verzeichnete auch ein weiteres Schweizer Unternehmen Gewinne. Der Logistikkonzern hatte zwar im zweiten Quartal deutlich weniger Rohertrag erwirtschaftet und weniger verdient. Trotzdem übertraf das Unternehmen die Erwartungen, worauf die Aktie um 0,9 Prozent anzog./mf/jha/