PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Dienstag weiter nachgegeben. Damit setzte sich die jüngste Konsolidierung fort. Am späten Vormittag sank der EuroStoxx 50 um 0,18 Prozent auf 4151,06 Punkte. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,34 Prozent auf 6990,11 Punkte bergab, während der britische FTSE 100 kaum verändert war.

Wirtschaftsdaten lasteten etwas auf den Börsen. "Zum einen stellt sich in China noch nicht der lang ersehnte Konjunkturaufschwung ein", stellte Marktexperte Andreas Lipkow fest. "Die Handelsbilanz Chinas zeigt ein eindeutiges Bild der nachlassenden Exportwirtschaft auf."

Zudem lag die deutsche Industrieproduktion unter den Erwartungen. "Der Produktionsrückgang im September ist der vierte in Folge - und das Minus fällt sogar kräftig aus", betonte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. "Von der deutschen Wirtschaft ist deshalb im laufenden Jahr nicht allzu viel zu erwarten." Vermutlich gelte dies auch für das kommende Jahr, denn bislang fehle es an positiven Impulsen für einen Trendwechsel.

Stärkste Sektor in einem unspektakulären Markt war der der Finanzdienstleister. Die Aktien der UBS stützten mit 3,7 Prozent Aufschlag. Die Bank hatte ihre Quartalszahlen veröffentlicht und dabei auf Vorsteuerstufe besser abgeschnitten als erwartet. Analysten zeigten sich von den schnellen Fortschritten nach der Integration der übernommenen Credit Suisse beeindruckt.

Im Telekomsektor sorgte das Angebot des spanischen Mutterkonzerns Telefonica für eine Übernahme von Telefonica Deutschland für Aussehen. Während die Aktien der deutschen Tochtergesellschaft kräftig anzogen, verloren Telefonica 1,9 Prozent.

Gewinne von über sechs Prozent verzeichneten AB Foods . Der Primark-Mutterkonzern will seine Aktionäre an den gut gelaufenen Geschäften der vergangenen Monate beteiligen. Im neuen Geschäftsjahr sollen erneut Aktien im Wert von 500 Millionen Pfund (577 Millionen Euro) zurückgekauft werden. Der Konzern hatte erst jüngst ein Programm mit gleichem Volumen abgeschlossen.

Am Ende des Feldes lagen dagegen Rohstoff- und Ölwerte. Sie reagierten damit auf die enttäuschenden Daten aus China. Auch aus den USA waren jüngste Wirtschaftsdaten enttäuschend ausgefallen, was die Nachfrage nach Rohstoffen dämpfen könnte./mf/mis