PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben sich nach den Verlusten zu Wochenbeginn am Dienstag etwas stabilisiert. Zu mehr als einer kleinen Gegenbewegung reichte es aber nicht. Der EuroStoxx 50 gewann am Mittag knapp 0,1 Prozent auf 4360,10 Punkte. Der französische Cac 40 legte um 0,07 Prozent auf 7296,43 Punkte zu, während der britische FTSE 100 0,25 Prozent auf 7425,29 Zähler gewann.

Marktteilnehmer sprachen von einem abwartenden Geschäft. Zunächst gelte es, die weitere konjunkturelle Entwicklung und den Verlauf der Berichtssaison abzuwarten, betonte Analyst Pierre Veyret vom Broker Activ Trades. Zudem halte man sich vor den Sitzungen von Europäischer Zentralbank und US-Notenbank in der kommenden Woche zurück. "Die geldpolitischen Beschlüsse und Aussagen auf den Pressekonferenzen sind durchaus in der Lage, den entscheidenden Ausschlag in die eine oder andere Richtung zu geben", so Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Marktes.

Stärkster Einzelsektor waren die Pharmawerte. Hier ragten Aktien des Schwergewichts Novartis mit 3,6 Prozent Aufschlag hervor. Der Pharmakonzern hatte ein überraschend starkes zweites Quartal hingelegt und ist dadurch optimistischer für das Gesamtjahr geworden. Gut aufgenommen wurden aber nicht nur die Zahlen, sondern auch das angekündigte neue Aktienrückkaufprogramm und die Neuigkeiten zur geplanten Sandoz-Abspaltung. Diese soll nun zu Beginn des vierten Quartals vollzogen werden.

Am Ende des Feldes rangierten dagegen die Telekomwerte. Hier verzeichneten die Titel des schwedischen Telekommunikationsunternehmens Tele2 ein kräftiges Minus. Das Unternehmen habe mit seinen Zahlen zwar die Erwartungen erfüllt, die hohen geplanten Investitionen weckten aber Skepsis, merkten die Analysten von Morgan Stanley dazu an.

Unter den Nebenwerten waren Nel ASA gesucht. Die Wasserstoffaktie kletterte um über neun Prozent. Der Umsatz habe im zweiten Quartal die Erwartungen übertroffen, schrieb Analyst Michele della Vigna von Goldman Sachs.

Auch die Aktien des britischen Technologieunternehmens Ocado waren gefragt und gewannen 13 Prozent. Der operative Gewinn habe im ersten Halbjahr über den Erwartungen gelegen, so die Analysten von RBC./mf/jha/