PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag leicht zugelegt. Allerdings bewegten sich die Gewinne nach der Erholung am Vortag in einem überschaubaren Rahmen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg gegen Mittag um 0,18 Prozent auf 4461,12 Punkte. Der französischen Cac 40 trat unterdessen auf der Stelle, während der britische FTSE 100 um 0,33 Prozent auf 7483,91 Punkte zulegte.

Es bleibt abzuwarten, ob die Stabilisierung am Vortag nur eine technische Reaktion oder eine Erholung eingeläutet hat. Eine gewisse Skepsis scheint derzeit angebracht. "Die Zinssenkungserwartungen haben sich in den letzten Tagen per saldo weiter zurückgebildet, sowohl in der Eurozone als auch in den USA", betonten die Volkswirte der Hessischen Landesbank. "Verantwortlich dafür sind zuletzt wieder positiv ausgefallene Konjunkturdaten, die die Notwendigkeit einer frühen und massiven geldpolitischen Lockerung in Frage gestellt haben." Damit hat aber der wesentliche Treiber für die Kursgewinne Ende des vergangenen Jahres an Kraft verloren.

Die Reise- und Freizeitwerte bauten ihre Vortagesgewinne aus. Auch Technologieaktien waren gefragt. Der US-Technologiesektor hatte mit einem rekordhohen Nasdaq 100 gute Vorgaben geliefert. Hinzu kam eine positive Einschätzung der UBS zur Aktie des US-Chipkonzerns Texas Instruments . Am Vortag hatten optimistische Aussagen des weltweit größten Halbleiterherstellers TSMC der Branche bereits Auftrieb verliehen. ASML stiegen um 1,4 Prozent.

Ansonsten setzten Marktteilnehmer aber auf Sicherheit. "Der Fokus liegt auf den defensiven Branchen", betonte Marktexperte Andreas Lipkow. Versorger, Nahrungsmittelwerte und Pharmaunternehmen lagen denn auch im Plus.

Schwächer tendierten dagegen die Chemiewerte. BASF war im abgelaufenen Jahr bei Umsatz und Gewinn deutlich hinter den eigenen und den Erwartungen von Experten zurückgeblieben, wie der Konzern überraschend mitteilte. Damit setzten sich die enttäuschenden Nachrichten aus dem Sektor fort.

Am Schweizer Markt gaben ABB um 3,4 Prozent nach. Der US-Kongress überprüft dessen Aktivitäten in China. Der Konzern bestätigte am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP einen entsprechenden Bericht von Bloomberg./mf/jha/