PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Stimmung an den europäischen Börsen ist auch am Donnerstag gut gewesen. Die Kursveränderungen hielten sich aber erneut in überschaubarem Rahmen. Der Leitindex EuroStoxx 50 stieg am Mittag um 0,25 Prozent auf 4381,59 Punkte. Der französische Cac 40 zog um 0,33 Prozent auf 7291,84 Zähler an, während der britische FTSE 100 um 0,51 Prozent auf 7461,20 Punkte kletterte.

Inflationsdaten entfalteten nur begrenzte Wirkung. Sie bestätigten "im Großen und Ganzen die Tendenz einer deutlichen Abschwächung der Preissteigerungen von gestern aus den einzelnen Ländern inklusive Deutschlands", wie Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets betonte. Die Inflation in der Eurozone schwächte sich danach im November deutlich. Die Verbraucherpreise lagen 2,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Analysten hatten zwar mit einer Abschwächung gerechnet, im Schnitt aber eine Rate von 2,7 Prozent erwartet.

"Spannender sollten die am Nachmittag veröffentlichten persönlichen Konsumausgaben in den USA werden, einem der bevorzugten Indikatoren der US-Notenbank zur Beurteilung der Inflation", fügte Molnar hinzu. "Hier droht bei den derzeit hohen Erwartungen an eine geldpolitische Wende eine Enttäuschung, die sich in Gewinnmitnahmen entladen könnte."

Ölwerte erholten sich von den jüngsten Verlusten. Die Ölpreise waren vor Gesprächen des Ölverbunds Opec+ gestiegen. Am Ölmarkt wird spekuliert, dass bestehende Förderkürzungen ins kommende Jahr ausgeweitet werden sollen.

Zu den Gewinnern gehörten auch ABB , die um 1,8 Prozent zulegten. Der Technologiekonzern will künftig schneller wachsen als bisher. Sowohl mit Blick auf das Umsatzwachstum als auch hinsichtlich der operativen Gewinnmarge hat sich der Technologiekonzern ehrgeizigere Ziele gesetzt als bisher.

Aktien von Remy Cointreau zeigten sich dagegen nach anfänglichen Gewinnen nur wenig verändert. Die Zahlen des Spirituosenherstellers zum ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres reflektierten die schwierigen Bedingungen auf dem US-Markt, stellten die Analysten vom Researchhaus Stifel fest.

Verluste verzeichneten dagegen H&M , die um 3,4 Prozent nachgaben. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hatte den Einzelhandelswert von "Neutral" auf "Sell" abgestuft und das Kursziel von 180 auf 175 schwedische Kronen gesenkt. Aufgrund geänderter Wechselkursannahmen gehe er nun von negativen Währungseffekten auf die Umsatzentwicklung des Textilkonzerns im kommenden Jahr aus, schrieb Analyst Richard Edwards in einer Studie. Die von den Schweden angestrebte Margensteigerung erscheine zudem ambitioniert./mf/mis