PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben ihre vorsichtige, aber kontinuierliche Aufwärtsbewegung am Donnerstag fortgesetzt. Der EuroStoxx 50 gewann am Mittag 0,26 Prozent auf 4344,67 Punkte. Stärker legte der französische Cac 40 mit 0,92 Prozent auf 7464,77 Punkte zu, während der britische FTSE 100 kaum verändert tendierte.

Die Märkte profitierten in erster Linie von den deutlichen Kursgewinnen der LVMH-Aktie , die den gesamten Luxusgütersektor, aber auch Papiere von Sportartikelherstellern und Einzelhändlern beflügelte. Ansonsten hielt sich die Begeisterung in Grenzen.

Die US-Verbraucherpreise vom Vortag sorgten weiter für Fragezeichen. "Die Unsicherheit über den weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank ist nach Inflationsdaten nicht kleiner geworden", stellte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarktes fest. "Einem stärker als erwarteten Rückgang der Gesamtrate stand ein Anstieg der für die Fed wichtigeren Kernrate gegenüber. Das Ende des laufenden Zinserhöhungszyklus ist damit weiterhin offen." An der Spitze der Einzelwerte standen mit weitem Abstand die Luxuswerte. Der starke Jahresstart des französischen Konzerns LVMH lieferte der gesamten Branche Rückenwind. Gute Geschäfte mit Leder und Mode hatten dem Branchenprimus einen glänzenden Jahresstart beschert. LVMH erreichten ein Rekordhoch - zuletzt gewannen die Papiere 4,4 Prozent. Von den guten Vorgaben profitierten besonders Hermes und Richemont mit jeweils 3,3 Prozent Aufschlag.

Im Chemiebereich stachen Givaudan mit 1,2 Prozent Plus hervor. Trotz eines Umsatzrückgangs gewannen Analysten den Zahlen zum ersten Quartal Positives ab. So wurde etwa das organische Wachstum hervorgehoben. Als günstig wurde zudem das starke Abschneiden der Luxusparfümerie herausgestrichen.

Am Ende des Feldes bewegten sich dagegen die Versorger. Hier belasteten die Verluste von Enel , die um 3,4 Prozent nachgaben. Die Märkte reagierten damit auf den Vorschlag der italienischen Regierung, Flavio Cattaneo zum neuen Chef des Versorgers zu ernennen. Die Analysten der kanadischen Bank RBC stellten dessen Fähigkeiten zwar nicht in Frage. Allerdings gebe es Zweifel hinsichtlich der Unternehmensstrategie. So könnte es zu einer stärkeren Konzentration auf den italienischen Heimatmarkt kommen. Auch das Tempo der Umstellung auf Erneuerbare Energien könnte sich ändern./mf/jha/