PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Aktienindizes haben am Freitag zugelegt. Trotz starker US-Vorgaben blieben die Gewinne aber überschaubar. Vor den US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag hielt sich die Kaufbereitschaft in Grenzen. Der EuroStoxx 50 kletterte am Mittag um 0,78 Prozent auf 4674,89 Punkte. Der französische Cac 40 zog um 0,55 Prozent auf 7630,70 Punkte an. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,39 Prozent auf 7651,75 Zähler aufwärts.

Die US-Daten dürften den Takt für die weitere Entwicklung vorgeben. "Alles, was weniger ist, aber nicht zu wenig, dürfte den Investoren in den Kram passen", stellte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets mit Blick auf den erwarteten Stellenzuwachs fest. "Alles, was mehr ist, dürfte zu ein paar Gewinnmitnahmen führen." Allzu stark darf der Bericht indes nicht ausfallen. "Sollte die Beschäftigungsentwicklung robust bleiben und die Arbeitslosenquote niedrig oder sogar nochmals nachgeben, wären die ungeachtet der jüngsten Korrektur ambitionierten Zinssenkungserwartungen kritisch zu hinterfragen", merkten die Volkswirte der Hessischen Landesbank an.

An der Spitze der Sektoren lagen die Autowerte. Der Autobauer Mercedes-Benz hatte im Industriegeschäft im abgelaufenen Jahr einen unerwartet hohen freien Barmittelzufluss erzielt. Vor allem gelang es den Stuttgartern, Vorräte im Geschäft mit Pkw und Lieferwagen abzubauen und damit Mittel freizusetzen. Die Aktie gewann 3,1 Prozent und zog so den Sektor mit. Am Vortag hatte schon der schwedische Autobauer Volvo Cars positiv überrascht.

Technologiewerte in Europa profitierten nur bedingt von den starken Quartalszahlen von Amazon und Meta vom Vorabend.

Unter den kleineren Werten waren die Aktien der Online-Apotheken gefragt. DocMorris gewannen 7,4 Prozent, während Redcare Pharmacy um 4,1 Prozent stiegen. Die Titel reagierten damit auf günstige Nachrichten zu elektronischen Rezepten. Dank verpflichtender Vorgaben für Praxen in Deutschland kommt die neue Art der Verschreibung in Fahrt. Seit Jahresbeginn wurden knapp 36 Millionen E-Rezepte eingelöst, wie die mehrheitlich bundeseigene Digitalagentur Gematik auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Im Dezember waren es noch 8,8 Millionen gewesen./mf/jha/