PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach den Gewinnen zu Wochenbeginn haben die europäischen Börsen am Dienstag an Schwung verloren. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 tendierte am Mittag praktisch unverändert, nachdem er am Montag den höchsten Stand seit Anfang 2022 markiert hatte.

Der Pariser Leitindex Cac 40 zog nach dem am Montag im Verlauf erreichten höchsten Stand seiner Geschichte um 0,2 Prozent auf 7387,40 Punkte an, während der britische FTSE 100 mit 0,29 Prozent auf 7952,78 Zähler ebenfalls etwas höher notierte.

"Zu groß sind in New York die Vorsicht und Zurückhaltung vor der heutigen Rede des US-Notenbankchefs Powell vor dem Bankenausschuss des Senats", so Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.

"Wie viel Abschwächung der Wirtschaftsleistung wird die US-Notenbank in Kauf nehmen, um die überbordende Inflation zu bändigen?", fragte die Landesbank Baden-Württemberg in diesem Zusammenhang. "Nach unserer Prognose wird der Fed-Leitzins bis Ende des kommenden Quartals um insgesamt 75 Basispunkte ansteigen". Der dann erreichte Zinsgipfel werde eher ein Plateau darstellen; erst im kommenden Jahr dürfte es mit den Zinsen wieder abwärts gehen.

Die Veränderungen der Einzelwerte hielten sich insgesamt in Grenzen. Gut kamen die Zahlen von Lindt & Sprüngli an. Der Schokoladenhersteller hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr Gewinn erzielt und war erneut profitabler geworden. Für das laufende Jahr bestätigte das Unternehmen seine Ziele. Die Aktie zog um ein Prozent an.

In Großbritannien waren Aktien der John Wood Group gesucht. Sie sprangen um über 17 Prozent nach oben, nachdem der Ausrüster der Bergbauindustrie erneut ein Gebot von Apollo Global Management abgelehnt hatte. Das Unternehmen betrachtet den Vorschlag der Beteiligungsgesellschaft als zu niedrig. Dagegen verzeichneten Nel ASA Verluste. Die Aktie des Wasserstoffunternehmens litt unter einer Privatplazierung von Aktien./mf/mis