PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben am Dienstag an die vorsichtig aufwärts gerichtete Tendenz vor Ostern angeknüpft. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann am Mittag 0,39 Prozent auf 5103,15 Punkte und erklomm einmal mehr ein Hoch seit der Jahrtausendwende.

Beim französischen Cac 40 ging es um 0,19 Prozent auf 8221,24 Punkte nach oben. Der zuletzt schwächelnde britische FTSE 100 stieg um 0,36 Prozent auf 7981,58 Punkte.

Angesichts der deutlichen Gewinne im ersten Quartal sprachen Marktteilnehmer von wachsender Vorsicht. "Ein solcher Markt muss und wird irgendwann etwas heiße Luft aus dem Kessel lassen", warnte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. "Diese Konsolidierung bis hin zu einer Korrektur könnte im zweiten Börsenquartal nun wie aus dem technischen Lehrbuch beginnen." Risiken gingen von der Geldpolitik, dem chinesischen Immobilienmarkt und den derzeitigen kriegerischen Auseinandersetzungen aus.

Immobilienwerte waren dann auch nicht ganz überraschend schwächster Sektor. Chinas angeschlagener Immobilienkonzern Country Garden kann nach eigenen Angaben seinen Bericht für das Geschäftsjahr 2023 nicht wie geplant veröffentlichen. Als Grund nannte der Bauträger die Schwankungen in der Branche, die die Geschäftstätigkeit komplexer machten.

Stärkster Sektor waren dagegen die Ölwerte. Sie profitierten damit von den weiter gestiegenen Ölpreisen. Sie bewegen sich in der Nähe ihrer Fünfmonatshochs. Die Verknappung des mexikanischen Angebots und die wieder erhöhten geopolitischen Risiken im Nahen Osten geben den Preisen derzeit Auftrieb. Denn nach dem mutmaßlich israelischen Luftschlag auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Syrien droht eine militärische Antwort des Iran. Eni stiegen vor diesem Hintergrund um 3,4 Prozent. Auch Rohstofftitel zogen an. Sie reagierten damit auf positive chinesische Wirtschaftsdaten. Damit verdichten sich die Zeichen einer konjunkturellen Erholung in dem rohstoffhungerigen Land.

Unter den Finanzdienstleistern waren UBS gesucht. Das Institut plant Aktienrückkäufe bis Anfang April 2026 von bis zu zwei Milliarden US-Dollar. Ein entsprechendes neues Aktienrückkaufprogramm soll lanciert werden. Die Aktie legte um 0,8 Prozent zu./mf/jha/