PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben ihre Aufwärtsbewegung am Mittwoch fortgesetzt. Damit hielt der Trend der kleinschrittigen Zuwächse an. Der EuroStoxx 50 gewann am Mittag 0,32 Prozent auf 4346,97 Punkte. Noch etwas mehr legte der französische Cac 40 mit 0,48 Prozent auf 7425,48 Punkte zu, während der britische FTSE 100 um 0,73 Prozent auf 7842,23 Punkte anzog.

Die Anleger seien überraschend zuversichtlich angesichts von Rezessionssorgen, Inflationsängsten und möglichen Rückgängen der Unternehmensgewinne, stellte Analyst Pierre Veyret vom Broker ActivTrades fest. Nach dem ruhigen Vormittagsgeschäft sei allerdings mit zunehmender Volatilität am Nachmittag zu rechnen. Denn dann stehen die US-Verbraucherpreise an. "Das Inflationsthema ist für viele Spekulationen und Konjunkturentwicklungen verantwortlich und hat nicht an Brisanz verloren", merkte Marktexperte Andreas Lipkow an.

"Zusätzlich dürfte das Sitzungsprotokoll der letzten US-Notenbanksitzung in Augenschein genommen werden. Gibt es doch Auskunft darüber, wie sich die Notenbankmitglieder bei den Abstimmungen verhalten haben", fügte Lipkow hinzu. Die Marktteilnehmer wollten Zinssenkungen ab dem zweiten Halbjahr sehen. Dieser Annahme könnte jedoch eine Absage erteilt werden und die Finanzmärkte entsprechend darauf mit Kursverlusten reagieren.

Zu den stärksten Sektoren gehörten die Autowerte. Der schwedische Lastwagen- und Bushersteller Volvo hatte im ersten Quartal vorläufigen Zahlen zufolge mehr umgesetzt und verdient als von Experten erwartet wurde. Die Aktie stieg um vier Prozent und zog auch die deutschen Konkurrenten mit nach oben.

Auch die Immobilienwerte waren gefragt. Societe Generale hatte Aroundtown von "Sell" auf "Buy" hochgestuft. Das verhalf der Aktie zu fast vier Prozent Gewinn, aber auch Branchengrößen wie Unibail-Rodamco-Westfield mit 1,7 Prozent Aufschlag waren gesucht.

Unter den Versicherern legten Swiss Re 0,5 Prozent zu. Das Gewinnziel von drei Milliarden US-Dollar für das laufende Jahr sieht Chef Christian Mumenthaler als realistisch an, wie er im Gespräch mit der "NZZ" erklärte. Dagegen lagen Zurich Insurance 5,2 Prozent im Minus. Hier machte sich der Dividendenabschlag bemerkbar.

Schwächster Sektor waren die Reise- und Freizeitaktien. Die Aktien von Tui standen zur Wochenmitte im Fokus, da der Handel mit den Bezugsrechten aus der Kapitalerhöhung des Reisekonzerns endet. Die Bezugsrechte fielen zuletzt um rund 50 Prozent. Aktien von Tui gaben um 5,5 Prozent nach./mf/men