PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Montag einen zwischenzeitlichen Schwächeanfall abschütteln können. Trotz schwacher Daten zur Unternehmensstimmung behauptete der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um die Mittagszeit ein Plus von 0,91 Prozent auf 3508,21 Punkte. Der französische Cac 40 gewann 1,11 Prozent auf 6102,21 Punkte.

Der britische FTSE 100 war indes 6970,40 Zählern kaum verändert. Hier belasteten zusätzlich der anstehende Kampf um die Nachfolge der konservativen Premierministerin Liz Truss, die schon nach gut sechs Wochen Amtszeit das Handtuch geworfen hatte.

Sowohl in der Eurozone als auch in Großbritannien hat sich die Unternehmensstimmung im Oktober überraschend deutlich eingetrübt, wie die Einkaufsmanagerindizes von S&P Global belegten. Zudem liegen die Indexwerte jeweils unter der 50-Punkte-Marke, was auf eine schrumpfende Wirtschaft hindeutet. Offenbar hoffen die Anleger nun, dass die Europäische Zentralbank (EZB) auf ihrer im weiteren Wochenverlauf anstehenden Sitzung den Leitzins nicht zu stark anheben wird.

Im europäischen Branchenvergleich dominierten zum Wochenstart Gewinne. Am besten im marktbreiten Stoxx Europe 600 schlugen sich die Medientitel, deren Subindex um 2,4 Prozent zulegte.

Die vergleichsweise kurze Verliererliste bestand aus den seit Jahresbeginn gut gelaufenen Aktien aus der Bergbau- und Ölbranche an: Ihre Indizes gaben um jeweils knapp ein halbes Prozent nach. Letzterer folgten damit den rückläufigen Ölnotierungen, nachdem chinesische Wirtschaftsdaten schwach ausgefallen waren.

Die Aktien der Credit Suisse trotzten einem Zeitungsbericht, wonach die Schweizer Bank trotz Verkäufen von Firmenteilen nicht um eine Kapitalerhöhung herum: Mit einem Plus von 2,2 Prozent belegten sie einen er vorderen Plätze im Swiss Market Index. Positiv zu berichten gab es immerhin, dass die Schweizer einen weiteren Gerichtsfall abschließen konnten. In Frankreich einigten sie sich mit den Behörden in einem Strafverfahren, in dem es um den Verdacht der Steuerhinterziehung ging.

Dagegen sackten die Anteilsscheine von Philips um dreieinhalb Prozent ab. Der wegen teurer Probleme bei bestimmten Beatmungsgräten unter Druck geratene Medizintechnikhersteller will mit dem Abbau von rund 4000 Arbeitsstellen die Kosten deutlich senken. Die Aufwendungen für Abfindungen und Kündigungen werden sich voraussichtlich auf etwa 300 Millionen Euro belaufen und in den kommenden Quartalen anfallen, teilte der Konkurrent von Siemens Healthineers bei der Vorlage endgültiger Zahlen zum dritten Quartal mit./gl/mis