PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Freitag in ruhigem Geschäft leicht zugelegt. Der EuroStoxx 50 stieg am Mittag um 0,21 Prozent auf 3970,50 Punkte. Der französische Cac 40 zog um 0,14 Prozent auf 6717,01 Punkte an. Der britische FTSE 100 gewann 0,29 Prozent auf 7488,24 Punkte.

Der Handel gestaltete sich verhalten. "Die fehlenden Handelsimpulse aus den USA hatten bereits den asiatischen Handel mit niedriger Volatilität beseelt", so Marktexperte Andreas Lipkow. Die nach der Feiertagspause wieder geöffnete US-Börse dürfte unterdessen nicht allzu viele Impulse bringen. "Zwar wird heute an der Wall Street wieder gehandelt. Erstens aber nur verkürzt und zweitens dürften viele Amerikaner das lange Wochenende traditionell für einen vorweihnachtlichen Kurzurlaub nutzen", stellte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets fest.

Die Vorzeichen für die kommende Woche stehen nach dem Anstieg der Vorwochen nicht mehr ganz so rosig, wie die Experten der Landesbank Baden-Württemberg anmerkten. "Nach der jüngsten Rally sehen wir für die kommenden Monate daher ein ungünstiges Chance-Risiko-Profil für Risikoassets, zumal die Rezessionsrisiken nicht nur in Europa, sondern auch in den USA weiterhin nicht von der Hand zu weisen sind". So sei der neuerliche Ausbruch der Corona-Pandemie in der Volksrepublik China ein Warnsignal für die ohnehin angeschlagene Weltkonjunktur.

Die Kursveränderungen hielten sich insgesamt in Grenzen. Die am Vortag stark gelaufenen Immobilienwerte kamen wieder zurück. Der Sektor hatte in den Vormonaten erheblich unter der Zinswende und der verschlechterten Lage am Immobilienmarkt gelitten. Gewinne verzeichneten dagegen Ölwerte, die von den wieder leicht gestiegenen Ölpreisen profitierten.

Unter den kleineren Werten erlitten die Aktie des Schweizer Warenprüfkonzerns SGS Verluste. Die britische Investmentbank Barclays hatte den Wert von "Overweight" auf "Underweight" abgestuft und das Kursziel von 2550 auf 2250 Franken gesenkt. Die Prüfkonzern sei zwar gut positioniert, doch ausreichend bewertet, betonte Analyst Paul Sullivan. SGS sanken um 1,9 Prozent.

Noch mehr verloren Zur Rose , die um fünf Prozent einknickten. Die Schweizer Versand-Apotheke und DocMorris-Mutter will per Ende 2022 den Bremer Logistikstandort der Eurapon Pharmahandel GmbH schließen und stellt gleichzeitig die Marke Eurapon ein./mf/men