PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An den europäischen Börsen ist es am Mittwoch weiter nach oben gegangen. Damit setzte sich die Aufwärtsbewegung fort, wobei die Bewegung allerdings in einem recht verhaltenen Tempo verlief. Gegen Mittag stieg der EuroStoxx 50 um 0,33 Prozent auf 4467,19 Punkte. Der französische Cac 40 gewann 0,22 Prozent auf 7403,49 Zähler, während der britische FTSE 100 um 0,29 Prozent auf 7511,23 Punkte zulegte.

Die Märkte profitierten einmal mehr von Aussichten auf eine Zinswende im kommenden Jahr. Die Hoffnungen ruhen nun auf den US-Arbeitsmarktdaten am Freitag. Sollten diese von nachlassender Dynamik am US-Arbeitsmarkt zeugen, wäre dies ein weiteres Indiz, dass die US-Notenbank 2024 die Zinsen senken dürfte. Auch für die Eurozone stehen die Zeichen gut. EZB-Direktorin Isabel Schnabel hatte zuletzt in einem Interview gesagt, dass die jüngsten Inflationszahlen eine weitere Zinserhöhung eher unwahrscheinlich gemacht hätten.

Gefragt waren vor diesem Hintergrund erneut zyklische und konjunktursensible Werte aus den Bereichen Rohstoffe, Auto und Technologie. Dass mit einer Zinswende aber nicht automatisch alles besser wird, zeigten die schwächelnden Aktien der großen Modeanbieter. Nach einem Rekordhoch am Vortag gaben Aktien von Inditex um 1,5 Prozent nach. Auch H&M standen unter Druck. Zuletzt ging es um 1,9 Prozent nach unten.

Beide Werte litten unter einer Studie der Deutschen Bank. Analyst Adam Cochrane hatte die Aktien von "Hold" auf "Sell" abgestuft. Der Experte rechnet mit schwierigeren Bedingungen für die beiden Einzelhändler im kommenden Jahr. Cochrane verwies auf geringeres Wirtschaftswachstum, die Arbeitsmarktbedingungen und politische Unsicherheit. All das dürfte die Konsumlaune belasten.

Aktien von British American Tobacco (BAT) tendierten ebenfalls schwach und verloren 7,6 Prozent. Das Unternehmen hatte im Rahmen der Eckdaten für das Geschäftsjahr 2023 mitgeteilt, dass es den organischen Umsatz nun am unteren Ende der bestehenden Spanne erwartet. Zudem schrieb der Konzern rund 25 Milliarden britische Pfund auf das US-Zigarettengeschäft ab.

Dagegen kletterten Docmorris weiter und gewannen 4,3 Prozent. Die Investmentbank Stifel hatte die Aktie des Online-Medikamentenhändlers mit "Buy" und einem Kursziel von 90 Franken wieder in die Bewertung aufgenommen. Die verpflichtende Einführung des E-Rezepts in Deutschland von nächstem Jahr an sei eine wesentliche Wachstumschance für die Versandapotheke. Analyst Yannik Siering rechnet für DocMorris bis 2027 mit einem durchschnittlichen, jährlichen Umsatzwachstum von 27 Prozent. Gleichzeitig erwartet er eine deutliche Verbesserung der Profitabilität./mf/jha/