PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Ungeachtet der sich zuspitzenden Spannungen in Nahost haben Europas wichtigste Aktienmärkten am Mittwoch moderate Gewinne verbucht. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann zuletzt 0,23 Prozent auf 4965,62 Punkte. Außerhalb der Eurozone zog der Schweizer SMI um 0,18 Prozent auf 12.108,42 Zähler an. Der britische FTSE 100 stieg um 0,20 Prozent auf 8.293,59 Punkte.

Nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel hat Regierungschef Benjamin Netanjahu Vergeltung angekündigt. In Erwartung eines Gegenangriffs verlängerte der Iran die Sperrung seines Luftraums. "Und solange in diesem Konflikt Gegenangriff auf Angriff erfolgt, dürfte auch die Nervosität an der Börse hoch bleiben. Eine zeitnahe, diplomatische Lösung ist aktuell nur schwer vorstellbar", kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.

Bei Reisewerten wie etwa Aktien von Fluggesellschaften hinterlässt der Konflikt seine Spuren. Der europäische Sektorindex Stoxx Europe 600 Travel & Leisure , der vergangenen Freitag noch den höchsten Stand seit April erreicht hatte, fiel am Mittwoch um 0,8 Prozent. Entsprechend gehörten die Papiere der Airlines Easyjet und Air France-KLM mit Verlusten von 3,0 beziehungsweise 4,4 Prozent zu den schwächsten Werten.

Die Titel von Prosus setzten ihren jüngsten Höhenflug mit plus 4,4 Prozent fort. Dabei erklommen die Aktien der Internet-Holding den höchsten Stand seit Juli 2021. Seit Mitte September haben sie bereits um rund ein Viertel zugelegt, im Jahresverlauf um fast 54 Prozent. Der Prosus-Aktienkurs profitiert seit Tagen von seiner knapp 25-prozentigen Beteiligung am chinesischen Internetkonzern Tencent . Dessen Kurs wiederum reagierte positiv auf die jüngsten Ankündigungen der chinesischen Regierung, die heimische Wirtschaft anzukurbeln.

Die Anteilsscheine von Totalenergies verteuerten sich um 2,8 Prozent. Der Energiekonzern will vor der Küste des südamerikanischen Landes Suriname große Ölvorkommen erschließen. Zusammen mit dem US-Kohlenwasserstoffunternehmen APA sollen dafür 10,5 Milliarden Dollar investiert werden.

Für die Papiere von DocMorris ging es um 5,7 Prozent abwärts. Die britische Bank HSBC stufte die Aktien der Online-Apotheke von "Buy" auf "Hold" ab und senkte das Kursziel von 75 auf 40 Franken./edh/stk