PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Mittwoch nach der Abstufung der Bonität der Vereinigten Staaten durch die Rating-Agentur Fitch weiter nachgegeben. Der EuroStoxx 50 verlor gegen Mittag 1,39 Prozent auf 4334,26 Punkte. Der französische Cac 40 sank um 1,7 Prozent auf 7319,53 Punkte, während der britische FTSE 100 um 1,43 Prozent auf 7556,76 Punkte nachgab.

Die Meldung von Fitch habe zwar nicht das Zeug, die Börsen nachhaltig zu belasten, sei aber Anlass für Gewinnmitnahmen, betonte Analyst Pierre Veyret vom Broker ActivTrades.

Das gilt um so mehr, als die internationalen Börsen in den vergangenen Monaten teilweise stark gestiegen sind. "Angesichts der extremen Bewertung des amerikanischen Aktienmarktes und der hohen Sorglosigkeit der Anleger wächst die Gefahr eines fulminanten Rückschlags", warnte Analyst Eugen Keller vom Bankhaus Metzler. "Insbesondere da noch immer nicht abschließend geklärt ist, was dauerhaft hohe Zinsen für die Konjunktur und damit die Gewinnentwicklung der Unternehmen bedeuten."

Die Verluste erstreckten sich über alle Branchen. Etwas stärker unter Druck stand der Chemiesektor. Mit Symrise setzten sich die negativen Nachrichten aus dem Sektor fort. Eine schwächere Nachfrage nach Probiotika, Duftstoffen und Menthol hatte das Wachstum belastet. Dies traf auch andere Titel der Branche wie Givaudan , die um 1,7 Prozent nachgaben.

Im ebenfalls schwachen Techsektor standen Atos unter Druck. Die Aktie des französischen IT-Dienstleisters brach um über 14 Prozent ein. Die Analysten von Oddo hatten sich zuvor kritisch zu den bilanziellen Folgen des möglichen Verkaufs des IT-Altgeschäfts von Atos geäußert.

Besser hielten sich die Nahrungsmittelwerte. Ihnen kam nicht nur ihre defensive Ausrichtung zugute, sondern auch die stabile Tendenz von Nestle . HSBC hatte die Einstufung auf "Buy" von "Hold" erhöht. Analyst Jeremy Fialko bezeichnete die Aussagen zum weiteren Geschäftsverlauf als ermutigend.

Auch Ölwerte hielten sich vergleichsweise gut. Die Ölpreise hatten weiter zugelegt und dreimonatige Höchststände markiert.

Gefragt waren Aktien von BAE Systems . Der britische Rüstungskonzern hatte seine Jahresziele nach einem starken ersten Halbjahr nach oben geschraubt. Grund für die neue Zuversicht ist eine hohe Nachfrage. BAE gewannen 4,5 Prozent./mf/mis