TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die wichtigsten asiatisch-pazifischen Börsen haben am Donnerstag größtenteils wieder zugelegt und sich damit von den Verlusten am Vortag erholt. Damit setzte sich das richtungslose Geschäft der vergangenen Tage fort.

Anfänglich stärkere Gewinne im asiatischen Handel schrumpften etwas, nachdem die US-Futures ihre Gewinne nicht gehalten hatten. Am Nachmittag stehen erneut zahlreiche wichtige US-Konjunkturdaten an, die für eine gewisse Zurückhaltung sorgten. "Alles in allem dürften die Zinserwartungen heute wohl nicht forciert werden", prognostizierten die Volkswirte der Helaba.

Hoffnungen auf einen weniger strikten geldpolitischen Kurs stützten die australische Börse. Die Marktstrategen der Deutschen Bank verwiesen auf den Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar. Die Quote habe das höchste Niveau erreicht, seitdem die Notenbank des Landes (RBA) ihren Zinserhöhungskurs aufgenommen hatte. Offensichtlich zeigten die geldpolitischen Maßnahmen damit Wirkung. "Ein etwas lockererer Arbeitsmarkt wird die Befürchtungen, dass sich die Inflation verfestigen könnte, etwas abmildern, obwohl nach den letzten Inflationsdaten mehr Beweise erforderlich sein werden, um die Entscheidungsträger der RBA zu beruhigen", so Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Der S&P ASX 200 schloss nach den Verlusten am Vortag 0,79 Prozent im Plus mit 7410,31 Punkten. Japanische Aktien legten ähnlich stark zu. Der Nikkei 225 endete 0,71 Prozent fester mit 27 696,44 Punkten.

Uneinheitlich war dagegen die Entwicklung in China. Während der Hang-Seng-Index in Hongkong zuletzt um 0,81 Prozent auf 20 981,42 Punkte kletterte, gab der CSI-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen Shanghai und Shenzhen um 0,73 Prozent auf 4093,49 Punkte nach. "Die Aktien der chinesischen Technologiekonzerne des MSCI China Tech 100 Index entwickelten sich in diesem Jahr mit plus neun Prozent in Euro bereits sehr stark", merkte Anlagestratege Ulrich Stephan von der Postbank an. "Nach der jüngsten Rally scheinen eine Verschnaufpause oder Gewinnmitnahmen nicht abwegig." Ungeachtet dessen dürfte sich die liberalere Zulassungspolitik für Videospiele in China aber günstig auswirken. "Nach anfänglichen Startschwierigkeiten werden auch wieder Spiele chinesischer Software-Giganten zum Verkauf zugelassen. Darunter befinden sich auch vermehrt solche, die das Zeug zum Kassenschlager haben", so Stephan./mf/stk