FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach fast dreiwöchiger Erholung vom Jahrestief sind die Aktien von Zalando am Mittwoch wieder massiv unter Druck geraten. Die Papiere des Onlinehändlers sackten im Tagesverlauf um 8,5 Prozent ab, nachdem sie am Morgen mit 28,11 Euro noch ein Hoch seit Ende Mai erreicht hatten. Nun kosten sie wieder 25,74 Euro.

Börsianer machen dafür Diskussionen über die Langfristziele verantwortlich - ausgelöst durch eine Studie der Investmentbank Bernstein. Analyst William Woods bezeichnet Zalando darin als "anachronistisch". "Die Aggregatoren im Modehandel sind auch nur moderne Kaufhäuser, und Kaufhäuser sind tot", so Woods. Das Bündeln (lateinisch aggregare) des Geschäfts kleinerer Händler auf einer großen Plattform wird am Markt eigentlich als Chance gesehen.

Woods sieht aber die eigentliche Bindung der Verbraucher zur Marke selbst, nicht zu den Verkaufsplattformen. Und die großen Marken hätten im Onlinehandel aufgeholt - zum Nachteil der Preise auf den Plattformen.

Zusammenfassend glaubt Woods nicht, dass Zalando die selbst gesteckten langfristigen Ziele erreichen wird. Für die kommenden fünf Jahre bleibt er deutlich unter den Markterwartungen. Bei den Ergebnissen für 2023 und 2024 ist er bis zu 20 Prozent zurückhaltender. Die Bewertung der Aktien findet Woods zudem sehr hoch./ag/bek/jha/