FRANKFURT (dpa-AFX) - Der anfängliche Stabilisierungsversuch der Vonovia-Aktien hat sich am Freitag als Strohfeuer erwiesen. In einem insgesamt zunehmend schwachen Gesamtmarkt rutsche der Kurs am Nachmittag um mehr als fünf Prozent auf 18,23 Euro ab. Das bedeutete ein Tief seit 2014.

Die gesamte Branche steht schon länger unter Druck. Inflation und Zinserhöhuungen durch die Notenbanken belasten schwer. So verteuert sich die Refinanzierung von Anleihen. Gleichzeitig müssen die in den Jahren der Nullzinspolitik stark angeschwollenen Bilanzwerte der Immobilienbestände gesenkt werden. Dass Vonovia nun bei der Vorlage der Jahreszahlen die Dividende anders als die Konkurrenz nicht komplett strich, half in diesem Umfeld nicht - zumal mit der Dividende auch Geld abfließt.

Analyst Charles Boissier von der Schweizer Bank UBS monierte zudem den Geschäftsausblick für 2023, der nun vorsichtiger klinge.

Mit den aktuellen Kursverlusten hat Vonovia im bisherigen Verlauf des Jahres mehr als 17 Prozent an Wert verloren, das ist mehr als jeder andere Dax-Wert. Und dabei waren die Papiere bereits 2022 mit einem Minus von mehr als 50 Prozent schwächster Wert im deutschen Leitindex./mis/tav/jha/