FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Übernahmepoker um Covestro sind die Aktien des Kunststoffkonzerns am Donnerstagnachmittag nach einer Kreisemeldung auf den höchsten Stand seit Ende März 2022 geklettert. Der Meldung zufolge hat Covestro ein erstes, Elf-Milliarden-Euro schweres Übernahmeangebot des Ölkonzerns Abu Dhabi National Oil (Adnoc) abgelehnt. Nachdem die Anteile bis auf 48,88 Euro geklettert waren, gewannen sie zuletzt noch 2,3 Prozent auf 48,23 Euro. Bis zum Mittag hatten sie sich noch knapp im Minus bewegt.

Covestro habe dem Adnoc-Management in einem Brief mitgeteilt, dass die zugrundeliegende Bewertung zu niedrig sei, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag mit Berufung auf Insider berichtete. Wenn sich die Bedingungen änderten, sei man eventuell zu Gesprächen über eine Transaktion bereit, berichtete Bloomberg weiter. Dies sei positiv, da die Bereitschaft erkennbar sei, sich mit einem Übernahmeinteressenten auseinanderzusetzen, schrieb Analyst Chris Counihan von Jefferies.

Marktteilnehmer hoffen nun auf eine womöglich höhere Offerte, allerdings blieb der Kurs bislang noch deutlich unter dem bereits vor zwei Tagen kolportierten Übernahmepreis. Am Dienstag hatten erstmals Meldungen über ein Interesse von Adnoc die Covestro-Titel beflügelt. Dabei machte ein Übernahmepreis im mittleren 50-Euro-Bereich je Aktie die Runde, womit Covestro mit mehr als 10,6 Milliarden Euro bewertet worden wäre. Die Marktkapitalisierung liegt aktuell bei gut neun Milliarden Euro./ajx/tih/stk/jha/