FRANKFURT (dpa-AFX) - Vorbörsliche Bedenken am Markt hinsichtlich der Nachrichten von Thyssenkrupp haben am Mittwoch im regulären Xetra-Handel einer erfreuten Reaktion Platz gemacht. Der Kurs stieg erstmals seit Anfang Oktober über die Marke von 7 Euro und könnte sich damit aus einer wochenlangen Seitwärtsbewegung unter dieser Hürde nach oben absetzen. Zuletzt betrug der Aufschlag noch gut 5 Prozent auf knapp 7 Euro. Damit setzten sich Thyssenkrupp an die Spitze des MDax .

Analyst Moses Ola von JPMorgan lobte in einer ersten Einschätzung starke Barmittel (Free Cashflow) des Industriekonzerns. Diese lägen um gut die Hälfte über seiner und der Markterwartung. Das Unternehmen habe weit mehr Betriebskapital aufgelöst als angenommen. Für die Barmittel dürften nun die Marktschätzungen entsprechend steigen.

Dem stünden allerdings unter den Erwartungen liegende Zahlen von Steel Europe gegenüber sowie hohe Wertberichtigungen für das Stahlsegment, ergänzte Ola. Der Ausblick auf das kommende Jahr decke sich mit den Erwartungen. Das operative Ergebnis (Ebit) im Stahlgeschäft liege um elf Prozent unter der Konsensschätzung, belastet von geringeren Volumina und niedrigeren Preisen.

Im vorbörslichen Handel auf Tradegate hatte sich noch eine eher reservierte Haltung breitgemacht. Die Papiere hatten leicht nachgegeben. Mit Blick auf das nahende Jahresende zeichnet sich für die Aktionäre ein gutes Börsenjahr 2023 ab, mit einem aktuellen Kursgewinn von gut 22 Prozent. Damit lässt die Aktie sowohl den MDax der mittelgroßen Börsentitel als auch den europäischen Sektor der Industriekonzerne deutlich hinter sich./bek/nas/men