NEW YORK (dpa-AFX) - Die Freude der Tesla-Anleger über die deutlichen Freitagsgewinne hat nicht lange gewährt. Auslieferungszahlen des Elektroautobauers stellten die Anleger am Montag nicht zufrieden und so sackte der Kurs um zuletzt 5,6 Prozent ab. Damit wurden wieder etwas weniger als 200 US-Dollar für die Aktien bezahlt. Am Freitag hatte die Aktie diese Schwelle erstmals seit einigen Wochen wieder überschritten.

Der Elektrofahrzeugbauer hat im ersten Quartal in etwa so viele Fahrzeuge an Kunden übergeben, wie es Experten vorhergesagt hatten. Es setzte sich aber die Auffassung durch, dass das Erreichte vielleicht nicht genug ist, um das Ziel von Konzernchef Elon Musk zu erfüllen, jährlich um 50 Prozent zu wachsen.

Insofern hätten sich wohl auch Investoren etwas mehr von den jüngsten Auslieferungszahlen erhofft, hieß es am Markt. Vermutungen gingen dahin, dass der Kursanstieg am Freitag vielleicht auch mit steigenden Hoffnung in puncto Auslieferungen zu tun hatte. Da war der Kurs um mehr als sechs Prozent bis auf 207,79 US-Dollar gestiegen, ohne dass fundamentale Gründe dafür bekannt geworden waren. Seit dem Zwischentief Mitte März betrug der Kursanstieg sogar mehr als ein Viertel.

Tesla brachte in den ersten drei Monaten des Jahres 422 875 Fahrzeuge zu den Kunden. Chris McNally von Evercore ISI sagte in einer ersten Reaktion, dass dies in etwa die Konsenserwartungen erfülle. Analyst Ryan Brinkman von JPMorgan ergänzte aber mit Blick auf die Auslieferungen, es habe auch Konsenszahlen gegeben, die von der Unternehmensberechnung abwichen und etwas über dem nun vorgestellten Ergebnis lägen.

Laut Brinkman wurden die Erwartungen zuletzt wohl anspruchsvoller wegen aggressiver Preissenkungen. Er betrachte die Gewinnentwicklung von Tesla vorsichtiger, da niedrigere Verkaufspreise generell negativ für den Konzern seien. Der Experte erhöhte seine Gewinnschätzungen leicht, sieht aber Abwärtsrisiken für den Analystenkonsens. Dieser habe die margenverwässernde Wirkung der Preiskürzungen nicht voll eingepreist./tih/edh/he