FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach soliden Jahreszahlen und einem weitgehend wie erwartet ausgefallenen Ausblick auf 2023 haben die T-Aktien ihren starken Lauf seit Jahresbeginn fortgesetzt. Sie stiegen im freundlichen Gesamtmarkt um 0,6 Prozent auf 21,235 Euro und damit auf den höchsten Stand seit Sommer 2001. Im noch jungen Jahr haben die Anteilsscheine der Deutschen Telekom nun bereits um knapp 14 Prozent zugelegt, nachdem sie 2022 um ebenfalls 14 Prozent gestiegen waren.

"Die Telekom hat erneut starke Zahlen vorgelegt und die Jahresziele stimmen im Wesentlichen mit den durchschnittlichen Analystenerwartungen (Konsens) überein", schrieb Analyst Mathieu Robilliard von der britischen Bank Barclays. Vor allem das Deutschland-Geschäft lobten er und Analyst Akhil Dattani von der US-Bank JPMorgan als solide. Service-Umsätze und bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda AL) hierzulande hätten im Schlussquartal 2022 im Plan gelegen, schrieb Robilliard weiter. Die Nettoverschuldung habe zudem unter dem Konsens gelegen, auch wenn sie seine eigene Prognose übertroffen habe.

Goldman-Experte Andrew Lee präzisierte zu den Trends im Deutschland-Geschäft, dass sich diese im vierten Quartal verglichen mit dem Vorquartal "leicht verbessert" hätten. Die Prognosen für das laufende hält er alles in allem für "stimmig bis ermutigend". Dass der freie Barmittelzufluss ohne das US-Geschäft (FCF AL ex US) für das laufende Jahr mit rund 3,5 Milliarden Euro angegeben wurde, während der Konsens 3,55 Milliarden Euro erwarte, ist Lee zufolge auf eine einmalige zusätzliche Steuer in Höhe von 150 Millionen Euro zurückzuführen. "Diese hatte der Konsens im Zusammenhang mit den Erlösen aus dem Funkturmverkauf der Telekom wahrscheinlich nicht berücksichtigt", schrieb er.

Der Goldman-Analyst erinnerte zudem daran, dass die Telekom ihre Jahresziele für 2022 im vergangenen Jahr mehrfach angehoben hatte. Lee geht daher davon aus, dass die aktuelle Prognose für 2023 beruhigen dürfte./ck/ngu/stk