FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Hapag-Lloyd sind am Freitag nach einer Abstufung der Investmentbank Stifel unter Druck geraten. Nach einem Spitzenabschlag von fast vier Prozent gaben die Papiere der Container-Reederei zuletzt aber nur noch um 1,8 Prozent auf 214,60 Euro nach. Das Plus im neuen Jahr beläuft sich damit noch auf mehr als ein Fünftel.

Fallende Frachtvolumina, Flottenverstärkungen und sinkende Frachtraten machten die Aussichten im Logistik-Sektor unsicher, schrieb Stifel-Analyst Johannes Braun in einer am Freitag vorliegenden Studie. Er und sein Kollege Marc Zeck werden nun wählerischer, was die Sektorwerte betrifft. Auch wegen höherer Kosten wird Hapag-Lloyd nun zum Verkauf empfohlen, zumal die Aktien im Vergleich zur Konkurrenz zu anspruchsvoll bewertet seien. Die Frachtraten normalisierten sich schneller als gedacht, gleichzeitig werde die Container-Reederei von höheren Kosten belastet.

Auch Hapag-Lloyd selbst rechnet nach zwei extrem gewinnträchtigen Jahren mit einer Normalisierung des Geschäfts. "Jetzt müssen wir wieder um jede Box kämpfen, und wir müssen tatsächlich sicherstellen, dass wir jeden Tag gute Qualität abliefern", sagte Konzernchef Rolf Habben Jansen bereits am Dienstagabend. In den Corona-Jahren 2021 und 2022 hatten Reedereien wegen der immensen Nachfrage bei gleichzeitig gestörten Lieferketten und damit explodierenden Frachtraten weltweit enorme Gewinne eingefahren./niw/tih/jha/