FRANKFURT/LONDON/MADRID (dpa-AFX) - Heftige Kursausschläge bei Aktien von Mobilfunkern in beide Richtungen hat am Mittwochnachmittag die Nachricht einer Roaming-Partnerschaft zwischen 1&1 und Vodafone ausgelöst. 1&1 und die Titel der Muttergesellschaft United Internet schnellten zuletzt um rund 15 beziehungsweise mehr als 18 Prozent nach oben.

Für Telefonica Deutschland ging es mit einem Abschlag von fast 15 Prozent in die entgegengesetzte Richtung. Vodafone gewannen zudem in London mehr als drei Prozent, während im Gegenzug in Madrid Telefonica um 6,7 Prozent absackten.

Vodafone sucht überraschend den Schulterschluss mit seinem Rivalen 1&1, um mehr Geld in die Kasse zu bekommen. Beide Firmen teilten mit, sich auf eine National-Roaming-Partnerschaft geeinigt zu haben. Das heißt, dass 1&1-Kunden spätestens ab Oktober 2024 dort, wo ihr eigentlicher Vertragspartner keine eigenen Masten hat, mit dem Vodafone-Netz verbunden werden. Bisher hat 1&1 so einen Vertrag mit dem Wettbewerber Telefonica Deutschland (O2), dieser gilt aber nur für 4G. Bei Vodafone ist hingegen auch 5G und damit der neueste Mobilfunkstandard inbegriffen.

Bisher hätten 1&1/United Internet auf das Netz von Telefonica Deutschland zugegriffen für das Roaming, die Unternehmen hätten aber darüber schon seit längerem im Clinch gelegen, sagte Frederik Altmann vom Wertpapierhändler Alpha. "Mit der nun langfristigen Partnerschaft mit Vodafone dürfte United Internet mit der Mobilfunksparte 1&1 die Probleme für sich zum Nachteil von Telefonica Deutschland lösen", so Altmann./ajx/jha/