NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aktien von Starbucks haben am Dienstag deutlich zugelegt. Die Analysten von JPMorgan bezeichneten es als "großen Gewinn" für die Kaffeehauskette, dass diese angesichts des Rücktritts von Unternehmenschef Laxman Narasimhan mit Brian Niccol den Chef des Branchenkollegen Chipotle Mexican Grill abwerben konnte.

Des einen Freud, des anderen Leid: Während die Chipotle-Aktien um fast 12 Prozent absackten, sprangen die Starbucks-Papiere um 21 Prozent hoch. In der Spitze wurden sie mit 95,29 US-Dollar auf dem höchsten Niveau seit Februar gehandelt. Anleger setzen damit wohl auf frischen Wind bei Starbucks - neben der Führungs- auch auf der Aktionärsebene. Denn schon am Vortag hatte der Kurs positiv auf einen Bericht im "Wall Street Journal" reagiert, wonach der Investor Starboard Value eine Beteiligung erworben habe. Auch dem Investor Elliott wird ein größeres Engagement nachgesagt.

Börsianer sprachen in einem Kommentar von einer "erstklassigen Einstellung", die nach dem Einstieg von aktivistischen Investoren ein Gefühl der Dringlichkeit mit sich bringe. Sie bewerteten die Nachrichten auf den ersten Blick negativ für Chipotle, auch wenn sich damit nichts an den grundlegenden Thesen für die Fast-Food-Kette ändere. Die Abwärtsbewegung bei der Chipotle-Aktie sei wahrscheinlich übertrieben, mutmaßte ein Händler.

Zu Starbucks hieß es in dem Kommentar weiter, ein Managementwechsel sei schon seit einiger Zeit ein Thema gewesen. Der nun vermeldete Austausch komme aber schneller als erwartet. Die Verpflichtung von Niccol sei ein "großartiger Erfolg", lobte auch Evercore-Analyst David Palmer. "Brian gehört zu den Top-Managern in der Restaurantbranche mit der nachweislichen Fähigkeit, ein Spitzenteam zusammenzustellen", kommentierte er.

Den Anlegern von Starbucks machen die Nachrichten große Hoffnung, denn sie blicken auf eine Leidenszeit zurück. Kosteten die Aktien im Mai vergangenen Jahres noch bis zu 115 US-Dollar, womit sie dem 126-Dollar-Rekord aus dem Jahr 2021 nahe standen, ist der Kurs in den vergangenen 15 Monaten um 38 Prozent in die Tiefe gerauscht. Allein 2024 betrug das Minus bis zu einem Viertel. In den vergangenen beiden Quartalen hatte Starbucks mit Umsatzrückgängen enttäuscht./tih/edh/he