FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Deutschen Post haben am Montag nach Spekulationen um die Verwendung der Staatsbeteiligung am Logistikkonzern und nach einer Analysten-Abstufung unterdurchschnittlich zugelegt. Am späten Vormittag stieg der Kurs der Aktie um 0,74 Prozent auf 40,18 Euro und gehörte damit zu den schwächeren Werten im Dax , der rund 1,5 Prozent gewann.

Das Bundesfinanzministerium hat einen Bericht des Portals "Table Media" als Spekulation bezeichnet, nach dem für die geplante Aktienrente Anteile des Bundes an der Post an einen Sonderfonds übertragen werden sollen. Der Gesetzentwurf liege nicht vor, der Bericht sei "gegenstandslose Spekulation", sagte ein Sprecher von Finanzminister Christian Lindner (FDP). Der Bund hält ein Fünftel der Aktienanteile an der Deutschen Post.

Unterdessen stufte die britische Investmentbank HSBC die Post-Aktie von "Buy" auf "Hold" ab und begründete dies mit der zuletzt überdurchschnittlich guten Kursentwicklung. Im bisherigen Jahresverlauf haben die Post-Papiere um rund 14 Prozent zugelegt und zählen damit noch zum oberen Drittel innerhalb der Dax-Familie.

Der Markt habe den Rückgang der Seefrachtraten nach dem Pandemie-Hoch 2021 weitgehend eingepreist, die Normalisierung der Luftfrachtraten jedoch noch nicht, schrieb HSBC-Analyst Parash Jain in einer Studie. Er rechnet für das laufende Jahr mit einer deutlichen Normalisierung der Gewinne im Speditionsgeschäft und für 2024 mit einem Gewinnrückgang.

Der Experte ist aber weiter der Ansicht, dass der auf Online-Handel ausgerichtete Geschäftsmix der Deutschen Post langfristig ein stärkeres Wachstum bietet und so einen Puffer gegen den kurzfristigen Gegenwind im Speditionsbereich und gegen die Lohninflation im Zusammenhang mit den laufenden Tarifverhandlungen in Deutschland bildet./edh/lwe/jha/