FRANKFURT (dpa-AFX) - Anleger haben die Zahlen und den Ausblick von Siemens am Donnerstag mit einem Rekordhoch gefeiert. Der Technologiekonzern berichtete für das vergangene Geschäftsjahr einen Rekordgewinn und will weiter wachsen. Die Aktien honorierten dies mit kräftigen Gewinnen: Nach einem Sprung bis auf 195,50 Euro behaupteten sie gegen Mittag ein Plus von 6,5 Prozent auf 191,10 Euro, was immer noch locker für den ersten Platz im Dax reichte.

Den Jahresgewinn bauten die Siemens-Titel auf 12,5 Prozent aus und holten so einen Großteil des Rückstands auf den deutschen Leitindex auf. Anfang August und Anfang September waren sie im Zuge der Markteinbrüche auf Jahressicht noch ins Minus gerutscht, hatten diese Rückschläge aber wie der Dax schnell wett gemacht.

Derweil litten die Anteilsscheine des Energietechnik-Konzerns Siemens Energy , an dem Siemens immer noch beteiligt ist, am Donnerstag mit minus 1,2 Prozent unter Gewinnmitnahmen. Sie hatten zur Wochenmitte dank eines angehobenen mittelfristigen Ausblicks einen Kurssprung hingelegt und sind inzwischen nahezu viermal so viel wert wie noch zu Jahresbeginn. Dass etliche Analysehäuser ihre Kursziele nach oben schraubten, half ihnen zunächst nicht.

Analysten hatten auch an Zahlen und Zielen von Siemens wenig auszusetzen. Sie attestierten dem Unternehmen ein durch die Bank besser als erwartet ausgefallenes Schlussquartal. Zudem falle die Dividendenerhöhung überraschend deutlich aus, ergänzten JPMorgan-Experte Andrew Wilson sowie Philip Buller von der Privatbank Berenberg. Ein Händler merkte indes an, die Erwartungen seien angesichts anhaltender Probleme im Geschäft mit der digitalen Industrie (Digital Industries) auch recht pessimistisch gewesen.

Den Ausblick auf das neue Geschäftsjahr sahen Analysten weitgehend im Rahmen der Erwartungen. Die Konsensschätzungen lägen innerhalb der Ziele des Unternehmens, schrieb etwa Wilson. Nicholas Green von Bernstein Research attestierte Siemens starke Wachstumsziele - allerdings mit Ausnahme von Digital Industries. Dieser Geschäftsbereich war auch für Simon Toennessen vom US-Analysehaus Jefferies wegen der großen Margen-Zielspanne ein Haar in der Suppe. Erklärungen hierzu erhoffte er sich von der Analystenkonferenz./gl/nas/jha/