FRANKFURT (dpa-AFX) - Papiere von Siemens Energy haben ihre Talfahrt am Montag fortgesetzt. Nach dem Rückzug der Jahresziele am späten Donnerstagabend ging es für die Anteilsscheine des Energietechnikkonzerns seitdem um insgesamt mehr als 40 Prozent abwärts. Mit weniger als 14 Euro erreichten sie einen weiteren Tiefststand seit November 2022.

"Die Berechenbarkeit ist zu schlecht", so begründete Vivek Midha von der Citigroup die Rücknahme seiner bisherigen Kaufempfehlung. Die Einschätzung der Lage beim Sorgenkind, der spanischen Tochter Siemens Gamesa, habe sich gegenüber seiner "Buy"-Einstufung im Mai grundlegend geändert, so Midha. Siemens Energy hatte am Donnerstag über deutlich erhöhte Ausfallraten bei Windturbinen-Komponenten berichtet und darüber, dass geplante Verbesserungen der Produktivität nicht im bisher erwarteten Umfang eintreten.

Midha sieht aktuell einen enorm breiten Korridor zwischen Optimalfall und Worst-case: Wenn Siemens Energy das Glaubwürdigkeitsproblem wirklich in den Griff bekommen würde, könnten sich die Aktien ganz schnell mehr als verdoppeln, so der Experte. Er stellt dann einen fairen Wert von 34 Euro in Aussicht. Sollten die Probleme allerdings weitere Wellen schlagen, hält er gar einen Tiefpunkt von 11 Euro für möglich.

Auch die Experten von Jefferies und der DZ Bank senkten zum Wochenstart den Daumen und hoben ihre Empfehlungen auf./ag/ajx/nas