FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von RWE haben sich am Mittwochnachmittag von ihren deutlichen Verlusten im Handelsverlauf spürbar erholt. Nachdem sie mit 36,05 Euro zeitweise auf den tiefsten Stand seit drei Monaten abgesackt waren, gaben sie zuletzt nur noch um rund ein halbes Prozent auf 38,50 Euro nach. Ein Kommentar der US-Bank Goldman Sachs dürfte der Auslöser sein.

Verschreckt hatten Analysten von Jefferies und der Citigroup zufolge zunächst Medienberichte über durchgesickerte Informationen zu einer Sondersteuer. So berichtete unter anderem das "Handelsblatt", dass die Bundesregierung die Einführung einer 90-prozentigen Steuer auf Übergewinne am Strommarkt plane. Demnach sei eine rückwirkende Abschöpfung für Gewinne vom 22. März bis 22. November möglich.

Laut Alberto Gandolfi von Goldman Sachs könnten die Auswirkungen jedoch weniger dramatisch sein als aktuell befürchtet. Zwar seien die negativen Auswirkungen auf die Erträge eindeutig größer, als wenn nur Strompreise betroffen wären, die über 180 Euro pro Megawattstunde lägen. Er verweist als positiven Aspekt jedoch darauf, dass die Bundesregierung den Medienberichten zufolge nur eine Rückforderung von 90 Prozent dessen vorschlage, was über die Obergrenze hinausgehe und nicht 100 Prozent, wie bislang überwiegend angenommen. Die "entgangenen Gewinne" seien damit wahrscheinlich nicht so groß wie allgemein vermutet. Zudem dürfte die rückwirkende Deckelung nur sehr geringe Auswirkungen auf die Jahresprognose von RWE haben./ck/gl/he