FRANKFURT (dpa-AFX) - Im angeschlagenen Marktumfeld sind die Aktien von Puma am Donnerstag zweistellig abgesackt. Die Papiere des Sportartikelherstellers fielen auf den tiefsten Stand seit Anfang Juli. Zuletzt notierten die Anteile 10,2 Prozent schwächer bei 53,48 Euro. Im Sog von Puma verloren auch die Adidas-Papiere bis zu 4,6 Prozent auf den tiefsten Stand seit Anfang Juni.

Damit waren die Puma-Aktien klares Schlusslicht im MDax . Der Index der mittelgroßen Werte legte geringfügig zu.

Am kommenden Montag beginnt die sogenannte "Black-Out-Phase", in der der Konzern vor dem Quartalsbericht Ende Oktober seine Finanzkommunikation mit Marktteilnehmern einstellt. Börsianer sorgen sich nun, dass Puma in letzten Analystenrunden die Erwartungen dämpft.

Die mit Experten diskutierten Trends deuteten darauf hin, dass das Umsatzwachstum aus eigener Kraft und die Bruttomargen im dritten Quartal hinter den Markterwartungen zurückgeblieben sein könnten, schrieb der Experte Cedric Lecasble von der Investmentbank Stifel. Zudem könnte das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr stärker zurückgegangen sein als befürchtet.

Puma ließ allerdings nun noch einmal verlauten, dass man in Richtung der gesteckten Jahresziele voll in der Spur liege. Für nachhaltige Entspannung sorgte dies allerdings nicht, eine zwischenzeitliche leichte Kurserholung fiel schnell wieder in sich zusammen.

Mitte Juli hatte Puma bereits seine Jahresziele bekräftigt. Inzwischen gab es aber beispielsweise von Modehändlern einige negative Signale zum September-Geschäft.

Analyst Piral Dadhania von der kanadischen Investmentbank RBC sieht bei Puma laut einem aktuellen Ausblick das obere Ende der Jahresziele "wohl außer Reichweite". Der Experte verwies auf höhere operative Kosten. Zudem hätten sich einige Umsätze bereits in das Vorquartal verlagert. Dennoch dürfte Puma eine schrittweise Margenverbesserung geglückt sein, zeigte sich Dadhania überzeugt. Der Fachmann bleibt zudem mit Blick auf 2024 optimistisch.

Der Analyst James Grzinic vom Analysehaus Jefferies schrieb, nach den positiven Nachrichten des Sportartikelherstellers Nike dürfte auch Puma mit Blick auf den Abbau der Lagerbestände beruhigende Aussagen treffen. Allerdings könnten die regionalen Umsatzschwankungen ein Problem sein, denn der Markt scheine sich aktuell Sorgen über negative Wechselkurseffekte zu machen. Der Fachmann selbst rechnet allerdings auch abseits der Währungen mit einer Abschwächung des Umsatzwachstums./la/ajx/he