NEW YORK (dpa-AFX) - Das Wachstumsthema Künstliche Intelligenz (KI) hat den Aktien von Microsoft in den vergangenen Monaten einen Höhenflug beschert. Dank immer weiterer Rekordstände erreichte der Börsenwert des amerikanischen Softwareriesen am Mittwoch erstmals die Marke von drei Billionen US-Dollar.

Vor anderthalb Wochen verdrängte Microsoft Apple erstmals seit Jahren vom Spitzenplatz bei der Börsenbewertung - zumindest zeitweise. 2023 hatte der iPhone-Hersteller als erstes US-Unternehmen die 3-Billionen-Dollar-Marke geknackt. Aktuell liegt die Marktkapitalisierung beider Konzerne knapp über dieser Schwelle, wobei Apple die Nase hauchdünn vorn hat - obwohl der Aktienkurs von Microsoft seit Jahresbeginn mit mehr als sieben Prozent deutlich stärker gestiegen ist.

Apple und Microsoft sind die Platzhirsche unter den sogenannten "Glorreichen Sieben", die im vergangenen Jahr dem Tech-Auswahlindex Nasdaq 100 mächtig Auftrieb gegeben haben. Dazu kommen der Online-Händler Amazon , der Google -Mutterkonzern Alphabet , der Elektroautobauer Tesla , der Chiphersteller Nvidia und Facebook-Mutter Meta . Auch im noch jungen neuen Jahr können die sieben Unternehmen im Schnitt einen stärkeren Kursanstieg vorweisen als der Index. Die Bank of America zählt die Aktien von Unternehmen, die auf KI setzen, 2024 erneut zu ihren Favoriten.

Dank seiner Partnerschaft mit dem Softwareunternehmen OpenAI, der den Textroboter ChatGPT entwickelt hat, gilt Microsoft als einer der größten KI-Profiteure. Zwar arbeiteten auch Unternehmen wie Apple, Google und Meta daran, mit generativer KI Geld zu verdienen, sagte Portfoliomanager Brian Mulberry von Zacks Investment Management. Aber man müsse zugeben, dass Microsoft derzeit der einzige Anbieter sei, bei dem man ChatGPT abonnieren könne.

Die Nachfrage nach KI-Dienstleistungen und diese unterstützenden Cloud-Angeboten dürfte das langfristige Umsatzwachstum von Microsoft stützen. Laut Daten der US-Finanznachrichtenagentur Bloomberg wird im Geschäftsjahr 2024 ein Anstieg um 15 Prozent erwartet, was mehr wäre als das für den Technologiesektor prognostizierte Wachstum. Die für den 30. Januar angekündigten Zahlen für das vergangene Quartal könnten mehr Aufschluss darüber geben, wie berechtigt diese Erwartungen sind./gl/he