PARIS (dpa-AFX) - Enttäuschende Quartalszahlen von LVMH haben am Mittwoch die gesamte Branche unter Druck gebracht. Luxus- und Konsumgüterwerte gaben deutlich nach. LVMH sackten um 5,1 Prozent auf 593,70 Euro ab. Auch Kering und zahlreiche andere Titel des Sektors mussten Federn lassen. Darüber hinaus wurden Aktien wie Adidas - trotz eines optimistischeren Geschäftsausblicks des Sportwarenkonzerns - sowie L'Oreal verkauft, wobei beim französischen Kosmetikhersteller auch negative Analystenstimmen hineinspielten.

LVMH setzten mit den Verlusten ihre enttäuschende Entwicklung im laufenden Jahr fort. Der Abwärtstrend seit dem Frühjahr ist intakt, nachdem die Aktie neue Jahrestiefs markiert und die Erholungsansätze der vergangenen Woche zunichtegemacht hat.

Der französische Luxusgüterkonzern kämpft weiter mit einer verhaltenen Nachfrage. Im dritten Quartal sank der Umsatz ohne Berücksichtigung von Währungseffekten sowie Zu- und Verkäufen von Unternehmensteilen um drei Prozent. Analysten hatten im Schnitt mit einem leichten Wachstum von 0,9 Prozent gerechnet. Insgesamt steht ein Umsatzrückgang von 4,4 Prozent auf 19,08 Milliarden Euro zu Buche. Auch das ist weniger als von Experten erwartet.

Die Analysten von Goldman Sachs sprachen daher von einer Enttäuschung, obwohl die Erwartungen vor dem Bericht schon verhalten gewesen seien. Besonders der Bereich Mode und Lederwaren habe unter der Nachfrageschwäche aus China gelitten, aber auch das Spirituosensegment habe die Schätzungen verfehlt. Das konjunkturelle Umfeld für Luxusgüter bleibe schwierig und die kommenden sechs Monate dürften nicht einfach werden.

L'Oreal büßten zuletzt 3,4 Prozent auf 363,70 Euro ein, nachdem JPMorgan die Papiere von "Neutral" auf "Underweight" abgestuft und das Kursziel von 390 auf 325 Euro gesenkt hatte. Die Wachstumserwartungen und der Bewertungsaufschlag seien gefährdet angesichts eines sich schneller als gedacht abschwächenden weltweiten Kosmetikmarktes, schrieb Analystin Celine Pannuti in einer Studie. Die Papiere sind nun mit dem Status "Negative Catalyst Watch" versehen, womit die Analystin mit Blick auf die im Oktober anstehenden Quartalszahlen der Franzosen pessimistisch ist./mf/mis