FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Absatzprobleme von Knaus Tabbert setzen den Aktien des Wohnmobilherstellers am Dienstag weiter zu. Nach einer erneuten Prognosekürzung sackte der Kurs am Vormittag um 6,9 Prozent ab auf 28,90 Euro. Der Kurs fiel damit in Richtung des Tiefs von Anfang August in Höhe von 27,60 Euro. Darunter winkt dann das bisherige Rekordtief von 23,10 Euro, das aus dem Jahr 2022 stammt.

Hintergrund der erneuten Kürzung des Ausblicks ist, dass die Handelspartner unter gestiegenen Zinsen leiden. Weil sich die Händler schwer damit tun, ihre Lagerbestände zu finanzieren, drosselt Knaus Tabbert erneut die Produktion.

In der Folge wurde die Umsatz-Zielspanne gesenkt und auch die operative Marge (Ebitda) soll "deutlich" niedriger ausfallen als die bereits im Juli auf 7 bis 8 Prozent reduzierte Prognose. Laut der Jefferies-Expertin Martha Ford lag die Konsensschätzung bislang bei 7,3 Prozent.

Die Situation zwingt das Unternehmen zu Maßnahmen: Durch eine gezielte Reduzierung der Lagerbestände soll bis Ende Dezember eine deutliche Freisetzung von liquiden Mitteln erreicht werden. Mittelfristig sollen deutlich reduzierte Investitionsausgaben zu einer deutlichen Cashflow-Steigerung führen.

Knauss Tabbert ist seit 2020 an der Börse notiert. Die Anteile wurden für 58 Euro pro Stück platziert. In den ersten Monaten ging es nach oben. Im April 2021 hatte die Aktie zeitweise mehr als 70 Euro gekostet. Dieses Niveau ist inzwischen weit entfernt. Aktuell kommt das Unternehmen auf einen Börsenwert von rund 300 Millionen Euro.

41 Prozent der Anteile gehören der niederländischen Investamentgesellschaft HTP. Ein Viertel der Aktien sind im Besitz der Gesellschaft Catalina Capital Partners./tih/zb